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Felix und Jona wohnen mit zwei weiteren Mitbewohnern in einer Traum-WG. Sie erzählen, was ihre Gemeinschaft besonders macht. Wohnpsychologin Barbara Perfahl beschäftigt sich mit der Frage, was wir zum glücklichen Wohnen brauchen und wann es haken kann.

"Ein bisschen Trubel ist immer": Das beschreibt die WG von Felix und Jona ganz gut. Ihre WG ist genau das Gegenteil von einer Zweck-WG und das ist den Studenten auch wichtig. Felix und Jona leben mit zwei weiteren Mitbewohnern in einer Vierer-WG auf einem Hausboot in Hamburg. Dort haben sie Platz auf zwei Etagen und sogar eine Dachterrasse.

WG-Abend einmal in der Woche

In ihrer WG lernen die vier gemeinsam, grillen, kochen, baden oder basteln am Hausboot. Zeit miteinander zu verbringen ist für sie wichtig – damit der Vibe in der WG auch stimmt. "Weil man sich dadurch kennen- und schätzen lernt", sagt Felix.

Einmal in der Woche machen die vier zum Beispiel einen WG-Abend. Das ist ein fester Termin für sie. In erster Linie geht es ihnen dann darum, einen netten Abend zu haben. Der WG-Abend ist aber auch eine gute Möglichkeit, um Themen anzusprechen, die ihr Zusammenleben betreffen – zum Beispiel der Putzplan.

"Ich habe davor im Studentenwohnheim gelebt und man merkt, dass diese WG hier nicht durch Zufall entstanden ist, sondern sich durch bereits bestehende Freundschaften entwickelt hat."
Jona, 25, teilt sich ein Hausboot mit drei Mitbewohnern

Ansonsten haben die vier noch eine Whatsapp-Gruppe, wo sie sich darüber austauschen, wenn einer von ihnen ein größeres Event plant – wie etwa eine Grillparty oder Besuch einladen will. Offene Kommunikation und gemeinsame Zeit – darauf achten die Mitbewohner sehr. Wenn jemand neues einziehen soll, sprechen sie die beiden Punkte bereits beim WG-Casting an.

Bei so einem Casting könnte eine Frage auch sein, welchen Rhythmus die zukünftigen Mitbewohner*innen haben: Wann stehen sie auf, wann gehen sie schlafen, wie viel Ruhe brauchen sie? Wohnpsychologin Barbara Perfahl hält es für wichtig, dass es innerhalb einer WG einen ähnlichen Lebensrhythmus gibt, damit das Zusammenwohnen gut funktioniert und Spaß macht. Das hält sie für viel entscheidender als die gleichen Interessen zu haben. Und dann brauche es auch eine Wohnung, die den Raum für ein gutes WG-Leben hergibt.

Rückzug und Ruhe

Barbara Perfahl beschäftigt sich mit der Frage, was hilft, damit der Vibe beim Zusammenleben stimmt. Sie sagt: Das Thema Ruhe und Rückzug ist eines der wichtigsten, wenn wir uns eine Wohnung miteinander teilen. "Wir müssen uns zu Hause erholen können. Da gehört es auch dazu, dass ich mal alleine bin, die Tür hinter mir zumachen kann und Ruhe habe", erklärt die Wohnpsychologin. Das heißt nicht, dass es in der Wohnung dann absolut still sein muss. Aber es sollte für alle Mitbewohner*innen klar sein, was eine geschlossene Tür bedeutet. Zum Beispiel: Bitte gerade nicht stören, auch nicht klopfen.

"Gleiche oder ähnliche Interessen sind nicht unbedingt so wichtig, finde ich. Es kann auch super interessant sein, mit Menschen zusammenzuwohnen, die in ganz anderen Themenbereichen unterwegs sind."
Barbara Perfahl, Wohnpsychologin

Sollten Konflikte aufkommen, rät Barbara Perfahl dazu, zeitnah darüber zu sprechen. Das ist beispielsweise bei einem WG-Treffen möglich. Die Wohnpsychologin nennt das auch Check-in. Das sind Treffen, die in regelmäßigen Abständen stattfinden, an denen alle in der WG teilnehmen und gemeinsam etwas unternehmen, wie einen Kaffee trinken oder ein Feierabendgetränk. So kommen alle Mitbewohner*innen einmal im Monat oder alle zwei Monate zusammen und können über WG-relevanten Themen sprechen. Wenn es nichts Konkretes zu besprechen gibt, ist dieser Check-in eine Möglichkeit, einfach so gemeinsam Zeit zu verbringen und einen Kaffee zu trinken.

Im Gespräch mit Ab21-Host Shalin Rogall erklärt Wohnraumpsychologin Barbara Perfahl auch, was wir bei einem Machtgefälle im Zusammenwohnen machen können, wenn es beispielsweise einen Hauptmieter in der WG gibt und alle weiteren Mitbewohner*innen einen Untermietvertrag haben. Klickt dafür oben auf den Play-Button.

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Shownotes
WG-Leben
Wie wir den richtigen Vibe finden
vom 19. Juli 2024
Moderation: 
Shalin Rogall
Gesprächspartner: 
Felix, Student in Hamburg
Gesprächspartner: 
Jona, Student in Hamburg
Gesprächspartnerin: 
Barbara Perfahl, Wohnpsychologin
  • Felix und Jona wohnen mit ihrer WG auf einem Hausboot
  • Wohnpsychologin Barbara Perfahl im Gespräch