Vergangene Woche war es noch kalt und plötzlich steigen die Temperaturen. Dieses Wechselwetter kann die Gesundheit belasten. Immerhin jede zweite Person in Deutschland gibt an, wetterfühlig zu sein.
Vor allem das Wechselwetter – also kalt, warm, dann wieder kalt – empfinden viele Menschen als belastend. Häufige Folgen sind Kopfschmerzen und Migräne. Aber auch Müdigkeit, Schlafstörungen oder Gelenkschmerzen treten auf.
Laut Deutschem Wetterdienst gibt rund jede zweite Person in Deutschland an, wetterfühlig zu sein. Das heißt, sie reagiert sensibel auf das Wetter und eben auch auf starke Temperaturschwankungen.
Wetteragierend, wetterfühlig und wetterempfindlich
"Biometeorologen unterscheiden drei Gruppen: wetteragierend, wetterfühlig und wetterempfindlich", erklärt unser Reporter Dominik Peters. Wetteragierend sind alle Menschen. Denn wir alle reagieren auf zum Beispiel auf Temperaturunterschiede, indem sich das vegetative Nervensystem anpasst. Das hat Auswirkungen auf die Atmung oder auch den Blutdruck. "Das passiert bei allen und im Idealfall unbemerkt", sagt er.
Bei wetterfühligen Menschen kann sich ein Wetterwechsel auf das Wohlbefinden auswirken – eben durch Kopfschmerzen, Müdigkeit oder auch Gelenkschmerzen. Wetterfühligkeit kann alle betreffen, so unser Reporter.
"Wetterfühligkeit zieht sich durch alle Altersgruppen und betrifft Frauen wie Männer."
Zu der dritten Gruppe, den Wetterempfindlichen, zählen 15 bis 20 Prozent der Menschen. "Sie reagieren super sensibel auf Wetterumschwünge", sagt Dominik. Häufig betrifft das Menschen mit Vorerkrankungen. Starke Temperaturschwankungen können für sie gefährlich werden, weil sie Thrombosen, Schlaganfälle oder auch Herzinfarkte auslösen können.
Temperaturschwankungen: Stress für den Körper
Denn große Temperaturunterschiede sind ein Stressfaktor für den Körper, so Andreas Matzarakis, Umweltmeteorologe beim Deutschen Wetterdienst. Das heißt, der Wetterwechsel an sich macht nicht krank, aber er ist unter Umständen ein weiterer starker Stressfaktor mit Folge.
"Das heißt, das Wetter ist das, was das Glas zum Überlaufen bringt."
Neben dem Wetter spielen aber auch viele andere Faktoren eine Rolle, so Andreas Matzarakis, der allgemeine Gesundheitszustand etwa. Auch die individuelle Krankheitsgeschichte, hormonelle Veränderungen oder hormonelle Bedingungen sind mit entscheidend. Ebenso spielen allgemeiner Stress, Ernährung und Umweltbedingungen eine wichtige Rolle.
Für Wetterwechsel trainieren
Wir sind den Temperaturschwankungen aber nicht ganz hilflos ausgeliefert. Damit sich Wetterwechsel weniger stark auswirken, können wir versuchen, unser vegetatives Nervensystem daraufhin zu trainieren, sagt Dominik Peters. Sauna, Wechselduschen und Ausdauersport können hilfreich sein. "Außerdem wie so oft: ausreichend Schlaf und ein regelmäßiger Schlafrhythmus", rät unser Reporter.
"Man kann versuchen, das vegetative Nervensystem auf Wetterwechsel hin zu trainieren."
Auch Andreas Matzarakis hat eine Empfehlung für Wetterfühlige: Sie können ein Wettertagebuch führen, um besser herauszufinden, wie sich welches Wetter auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Dann ist es möglich, sich eher anzupassen. Und: Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht täglich das Biowetter, quasi der Wetterbericht für Wetterfühlige.