Die biologische Vielfalt der Erde ist bedroht. Wir stehen am Beginn eines massenhaften Aussterbens von Arten. Was wir tun können, um die Artenvielfalt zu erhalten, erzählt die Biologin Katrin Böhning-Gaese in ihrem Vortrag.
Wir in Deutschland und in anderen westlichen Industrienationen verbrauchen zu viele Ressourcen. Wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden wie wir, bräuchten wir knapp drei Erden.
Das ist ein Beispiel aus dem Vortrag von Katrin Böhning-Gaese. Es zeigt, dass wir nicht weitermachen können wie bisher, sagt sie, zumindest nicht, wenn wir unsere Umwelt und unsere Lebensgrundlagen nicht weiter zerstören wollen.
"Man kann sagen, dass wir am Beginn des sechsten Massenaussterbens der Erdgeschichte stehen."
Katrin Böhning-Gaese ist Biologin und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In ihrem Vortrag erzählt sie, wie bedroht die Artenvielfalt der Erde ist. Zugleich betont sie, dass wir Menschen dem Artensterben nicht hilflos zusehen müssen.
Verlust von Biodiversität stoppen und im Einklang mit der Natur leben
Wir können uns entscheiden, welchen Weg wir einschlagen wollen, argumentiert sie, und wohin wir wollen, steht auch bereits fest, so Böhning-Gaese: Fast 200 Staaten haben sich in der Weltnaturkonferenz in Montreal im Dezember 2022 zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 im Einklang mit der Natur zu leben.
"In der Kombination von den verschiedenen Paketen kann man damit die Kurve bekommen."
Was müssen wir tun, um das zu erreichen? Das ist nur mit einem Bündel unterschiedlicher Maßnahmen möglich. Wir müssen Natur bewahren, indem wir zum Beispiel Schutzgebiete einrichten. Wir müssen landwirtschaftliche Erträge erhöhen, damit nicht noch mehr Flächen in Agrarland umgewandelt werden, und wir müssen weniger Lebensmittel verschwenden und uns stärker pflanzenbasiert ernähren.
Katrin Böhning-Gaese ist Biologin, Professorin an der Goethe Universität Frankfurt am Main und Mitglied im Direktorium der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Ihr Vortrag hat den Titel "Biosphäre am Limit – Unsere gemeinsame Verantwortung für biologische Vielfalt und Ökosysteme". Sie hat ihn am 25. Januar 2023 gehalten im Rahmen der Senckenberg-Vortragsreihe "Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug".