Sie sind wieder da, die Ufos und die Außerirdischen. Für den Weltraumhistoriker Alexander Geppert waren sie aber noch nie weg. Er kennt ihre Geschichte und die Entwicklung bis in unsere Zeit. Unsere Vorstellungen von Außerirdischen stammen aus dem letzten und vorletzten Jahrhundert.
Der Weltraumexperte Alexander Geppert hält den im Juni veröffentlichten Bericht des Pentagons über Unidentified Flying Objects (Ufos) für wenig spannend. Es stehe kaum Neues darin.
Die US-Daten zu den Ufos sind nicht öffentlich zugänglich, während in Großbritannien eine Behörde die Ufo-Berichte von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt und zugänglich gemacht hat. Aber mehr Daten würden in dem Bereich nicht unbedingt für mehr Klarheit sorgen, so Alexander Geppert.
"Interessant an dem Bericht war für mich, dass die Ufos zurück sind."
Alexander Geppert hatte den Eindruck, dass die Ufos in den vergangenen Jahren eher in Vergessenheit geraten sind. Aber kaum wurde der Pentagon-Bericht über die Ufos angekündigt, hätte das ein unglaubliches Interesse hervorgebracht.
Fliegende Untertassen
Die ersten fliegenden Untertassen, wie sie früher genannt wurden, wurden zum ersten Mal 1947 beobachten – weltweit. In der Folge hätten sich viele Vereinigungen gegründet, sagt Alexander Geppert.
Alexander Geppert er ist Professor für Europäische Geschichte und erforscht Astrokultur und die Kulturgeschichte der Ufos. Er lehrt an der New York University. Der Sozial- und Kulturhistoriker hat sich auf Wissenschafts- und Technikgeschichte spezialisiert. In dem Bereich gibt es eine Unterkategorie Weltraum, mit dem er sich intensiv beschäftigt hat und so die Astrokultur quasi begründet hat.
Astrokultur und Weltraumgeschichte
Heute bezeichnet sich Alexander Geppert selbst als Weltraumhistoriker, obwohl es dieses Fach Weltraumgeschichte an keiner Uni der Welt gibt. Bei der Astrokultur geht es vor allem darum, wie der Mensch den Weltraum und außerirdisches Leben betrachtet.
"Das Schöne an der Weltraumforschung sind die wahnsinnig unterschiedlichen Möglichkeiten sich Dinge vorzustellen oder hineinzuprojizieren."
Die Faszination am Weltraum und an Außerirdischen sei die "radikale Alterität", sagt Alexander Geppert. Der Begriff bedeutet so viel wie: Jeder kann sich vorstellen, was er will. Neben den unendlichen Vorstellungen von Weltraum und Außerirdischen gibt es noch den Weltraum als Ort der Sehnsüchte und Hoffnungen. Es würde sehr viel Religiöses in diese Vorstellungen hineinspielen.
Viele Menschen würden weniger Angst als vielmehr Hoffnung mit Außerirdischen verbinden, weil diese Daseinsformen einfach schon in vielen Dingen weiter seien als wir – eben auch moralisch schon weiterentwickelt seien und uns deshalb helfen könnten.
"The War of the Worlds" und die bösen Extraterrestrier
Außerirdische oder Extraterrestrier gebe es schon sehr lange, sagt Alexander Geppert. Unsere Vorstellung von den modernen Außerirdischen sei sehr stark von dem 1897 veröffentlichten Roman "The War of the Worlds" von H. G. Wells geprägt. Diese Extraterrestrier kommen auf die Erde, um ihr eigenes Überleben zu sichern, die Menschen sind ihnen egal.
Im selben Jahr ist aber auch "Auf zwei Planeten" von Kurd Lasswitz erschienen. Diese Aliens sind anders. Aus dieser Erzählung entspringen die positiven Assoziationen mit den Außerirdischen, die uns helfen könnten, unsere Moral zu verbessern.
"Grays" mit schwarzen Kulleraugen
Heute ist die vorherrschende Erscheinungsform der Aliens die "Grays", die mit großen Köpfen und schwarzen Kulleraugen daher kommen. "Das ist die Hauptikone des extraterrestrischen Lebens," sagt Alexander Geppert. Diese Darstellungen lassen sich auf die 1960er Jahre zurückführen. Die "Grays" tauchen zum ersten Mal in Stephen Spielbergs "Die unheimliche Begegnung der dritten Art" 1977 im Kino auf. Kunsthistorisch gesehen gehört auch E.T. Anfang der 80er Jahre zu dieser Kategorie, auch wenn er sehr viel freundlicher dargestellt wird.
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