Wenn die Rohstoffe bei uns auf der Erde knapp werden, wo bekommen wir sie dann her? Vorschlag: Aus dem Weltall, denn da gibt es genug. Die ganze Aktion ist nur sehr aufwändig und unpraktisch.
Wir stellen uns das so vor: Eine kleine Rakete fliegt mit einem Roboter auf einen fernen Planeten, der baut dort dann für uns ein bisschen Gold, Platin, Kobalt oder Eisenerze ab. Und dann geht es zurück zur Erde.
Tatsächlich drängt die Deutsche Industrie zum Handeln. Denn weil auf der Erde die Ressourcen knapp werden, sollten wir uns hierzulande schnellstens um ein "Weltraumbergbau-Gesetz" kümmern, so der Industrieverband BDI. Es soll verbindliche Regeln zur Nutzung des Weltalls und seiner Bodenschätze schaffen.
Technik ist noch nicht so weit
Also los jetzt mit der Spitzhacke, und schon haben wir das Gold? Ganz so einfach ist das nicht, sagt Astrophysiker Michael Büker:
"Ein Presslufthammer oder eine Spitzhacke wäre schon mal schwierig. Wenn ich auf einem Asteroiden stehe und einen Presslufthammer anschmeiße, dann kann es sein, dass mich der Rückstoß so ins All befördert, dass ich nie wieder runter komme."
"Ein Presslufthammer ist schon mal schwierig."
Zwar ist sich die Wissenschaft sicher, so Michael Büker, dass auf Asteroiden viele wertvolle Rohstoffe lagern. Aber was deren Abbau betrifft, da sei man noch ganz am Anfang, da sei "ganz viel Grundlagenarbeit nötig." Eine Entwicklungsarbeit von Jahrzehnten läge noch vor uns, meint er.
Mögliches Ziel: Der Asteroidengürtel
Klar ist für den Astrophysiker jedenfalls, dass Roboter so einen Abbau leisten müssten. Menschen flogen bislang nur zum Mond, sagt er. "Asteroiden sind alle deutlich weiter weg."
Die meisten Asteroiden im Sonnensystem verteilen sich im sogenannten "Asteroidengürtel", so Michael Büker, zwischen den Umlaufbahnen von Jupiter und Mars. "Da sind Millionen von Körpern unterwegs - manche etliche Kilometer groß, manche nur wenige Meter."
Wirtschaftlicher: Ressourcen auf der Erde nutzen und sie recyceln
Ein Weltraumgesetz für Deutschland, wie es nun der BDI fordert, das sei eher eine symbolische Angelegenheit, meint Michael Büker. Denn ein kleines Land, das noch nicht einmal eigene Raketen-Startplätze habe, brauche große Partner: "Deutschland und Europa an sich ist dazu viel zu klein."
Darüber, ob sich ein Abbau wirtschaftlich lohnen würde, ist sich Michael Büker nicht sicher: "Wie die Technik voranschreiten wird, lässt sich kaum sagen." Praktisch brauche man aber eine "riesige Menge Energie" um Dinge ins All zu befördern.
"An der physikalischen Realität kommt man nicht vorbei: Es braucht eine riesige Menge Energie um Dinge aus der Schwerkraft der Erde zu anderen Himmelskörpern zu fliegen."
Michael Büker kann sich nur schwer vorstellen, dass es irgendwann tatsächlich wirtschaftlicher wäre, Rohstoffe aus dem All zu gewinnen - anstatt die Ressourcen, die noch auf der Erde sind, auszuschöpfen beziehungsweise zu recyceln.
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