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Mehr Hitze, mehr Extremwetter: Der Bericht des Weltklimarats beschreibt dramatische Folgen, wenn wir die Treibhausgase nicht reduzieren. Jedes Jahr eine CO2-Reduktion wie 2020 könnte helfen, die Erderwärmung zu bremsen, meint der Umweltjournalisten Georg Ehring.

Schon im Jahr 2030 könnte die Erwärmung der Erdatmosphäre um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erreicht sein. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht des Weltklimarats IPCC. Das ist ein ganz drastischer Weck- und Alarmruf, sagt Georg Ehring. Zwar seien die fünf vorhergehenden Sachstandsberichte ähnlich drastisch gewesen, aber relativ ungehört verhallt, meint der Redakteur aus der Dlf-Umweltredaktion.

Beschleunigte Erderwärmung

Die Folge sei auch eine merkliche Zunahme von Extremwetterereignissen. Georg Ehring hebt besonders Hitzewellen hervor, nennt aber auch Starkregen und Wirbelstürme.

"Hitzewellen sind sehr viel häufiger geworden. Seit Beginn der Industrialisierung in Deutschland hat sich seit 1990 die Zahl der Hitzetage ungefähr verdoppelt."
Georg Ehring, Dlf-Umweltredaktion

"Wir sind dabei, unsere Klimaschutzziele zu verfehlen. Wetterbedingte und klimabedingte Katastrophen werden häufiger und schlimmer kommen" sagt Georg Ehring. Obwohl sich mehr als 190 Länder dem Pariser Abkommen angeschlossen haben, ist das damals beschlossene 1,5-Grad-Ziel nicht mehr einzuhalten.

Weltweit Zunahme von Wetterextremen

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die weltweite Durchschnittstemperatur bereits um 1,1 Grad gestiegen. Selbst wenn alle Länder ihre Klimaschutzzusagen im Rahmen des Pariser Abkommens erfüllen, steuert die Erde auf eine Erwärmung um 3 Grad zu. Die Politik müsste also nachsteuern.

Seit Mitte Juni 2021 sind mehrere Kontinente schwer von Wetterextremen getroffen worden. In Deutschland und weiteren europäischen Länder gab es Flutkatastrophen. Nordamerika litt unter einer beispiellosen Hitzewelle und auch in China starben viele Menschen durch Hochwasser. Eine starke Reduktion der Treibhausgasemissionen könne den Trend noch abschwächen, sagt Georg Ehring.

"Die Emission von Treibhausgasen muss ganz schnell heruntergefahren werden, jedes Jahr ungefähr so stark wie 2020, als die Coronavirus-Pandemie dafür gesorgt hat."
Georg Ehring, Dlf-Umweltredaktion

Laut IPCC wird die 1,5-Grad-Marke bereits 2030 erreicht. Die IPCC-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler haben fünf Szenarien modelliert. Werden Treibhausgase reduziert, könnte die Welt bis 2050 klimaneutral werden und die Erderwärmung abbremsen. Emittieren wir weiter CO2 wie bisher, wird die Erderwärmung in den übrigen Szenarien stark steigen und schlimmstenfalls auf 5,7 Grad ansteigen.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Erderwärmung
Weltklimabericht - ein drastischer Weck- und Alarmruf
vom 09. August 2021
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Georg Ehring, Deutschlandfunk Umweltredaktion