Apophis mit seinen 300 Metern Durchmesser wird 2029 haarscharf an der Erde vorbeirauschen. Tatsächlich hält aber Astrophysiker Michael Büker den Klimawandel für gefährlicher als einen abstrakten Asteroideneinschlag.
Die Erde ist in der Vergangenheit empfindlich getroffen worden. Deshalb erinnern wir am 30. Juni an das Tunguska-Ereignis. 1908 sind bei einer Asteroidenexplosion in Sibirien 60 Millionen Bäume auf 2200 Quadratkilometern entwurzelt worden. Noch ein Beispiel: Vor 65 Millionen Jahren schlug ein riesiger Asteroid ein, der für einen Klimawandel auf der Erde gesorgt hat.
2029 kommt Asteroid Apophis der Erde ziemlich nah
Ende 2004 ist der Asteroid Apophis entdeckt worden, sagt Astrophysiker Michael Büker. Die Chance, dass Apophis auf die Erde trifft, lag damals bei 1:37. Das hätte eine globale Katastrophe bedeutet, sagt der Astrophysiker. Mit seinen 300 Metern Durchmesser wird er nach den letzten Berechnungen die Erde wohl nicht treffen, aber 2029 haarscharf an ihr vorbeirauschen.
"Der Asteroid Apophis fliegt näher an uns vorbei als unsere Fernsehsatelliten."
Das ist aber nicht der einzige Asteroid, es gibt noch weitere 18.000 in der Nähe der Erde. Weltraumteleskope, die die Erde umkreisen, Beobachtungsprogramme an Universitäten mit bodengestützten Teleskopen und Hobby-Astronomen haben sie fest im Blick.
"Je mehr Leute in den Himmel gucken, desto besser."
Die Vereinten Nationen planen seit Längerem ein Abwehrsystem. Bislang gelingt es, Asteroiden und Kometen anzufliegen, erklärt Michael Büker. Die japanische Raumfahrtagentur hat gerade eine Sonde zu einem Asteroiden geschickt, der jetzt untersucht wird. Der europäischen Raumfahrtagentur (Esa) ist es gelungen, mit der Rosetta-Sonde auf einem Kometen zu landen, und die Nasa hat schon verschiedene Asteroiden-Missionen hinter sich, berichtet Michael Büker.
"Allerdings den Asteroiden tatsächlich abzulenken, seine Flugbahn zu verändern, das wurde noch überhaupt nicht getestet."
Einen Asteroiden aus seiner Flugbahn abzulenken, dass sei noch überhaupt nicht getestet worden, so der Astrophysiker. Ob die Nasa dafür ein Programm starten darf, ist noch unsicher, der Esa wurde ein solches Projekt bereits abgelehnt.
"Es ist immer nützlich, wenn wir uns bewusst machen, dass wir als Menschheit alle zusammen auf einem Planeten leben. Aber: Die Gefahr durch einen Asteroiden ist kleiner und abstrakter als durch den Klimawandel, der unsere gewohnte Existenz auf der Erde konkret bedroht."
Tatsächlich hält Michael Büker die Gefahr durch den Klimawandel auf der Erde für gefährlicher als einen möglichen drohenden Asteroideneinschlag und zitiert Alexander Gerst: "Aus dem All sieht man auf der Erde keine Grenzen."
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