Eine britische Studie zeigt: Lange Anfahrtszeiten zur Arbeit sind für uns fast genauso schlimm wie eine Lohnkürzung. Vor allem Bus fahren empfinden wir als anstrengend. Wer zu Fuß geht oder zur Arbeit radelt, ist weniger genervt davon.

Für einen besseren Job und mehr Geld nehmen Berufstätige oft längere Anfahrtswege in Kauf. Vor allem die Briten gelten als Superpendler: In einigen Regionen Großbritanniens fahren die Menschen täglich bis zu zwei Stunden zur Arbeit. 

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Klar, dass so was auf's Gemüt schlagen kann: Je länger man pendelt, desto unzufriedener wird man und desto höher ist die psychische Belastung. Das haben Forscher in einer Studie der University of the West of England herausgefunden. Laut der Studie kann uns das Pendeln genauso belasten wie eine Gehaltskürzung:

"Eine 20 Minuten längere Fahrtzeit fühlt sich an wie 19 Prozent Lohnkürzung - weil so viel Freizeit flöten geht und man sich fragt: Was habe ich von dem Geld, wenn ich keine Zeit habe, es vernünftig auszugeben?"
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova

Der Vergleich gilt vor allem für die Besserverdienenden mit einem Monatseinkommen von umgerechnet über 2000 Euro, sagt unser Reporter Alex Buchwald: "Menschen mit niedrigerem Einkommen, aber auch junge Leute, nehmen lange Wege zur Arbeit eher in Kauf, weil sie es als unvermeidbar ansehen."

Forscher fordern Umdenken

Die Studie zeigt auch, dass Frauen eher unzufrieden sind als Männer. Auch kommt es darauf an, wie die Menschen zur Arbeit kommen. Die Briten nervt vor allem das Busfahren. Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt oder zu Fuß geht, ist dagegen viel zufriedener - schließlich tut man dem Körper damit ja was Gutes.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Es gibt einen Trend hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz von immer längeren Arbeitswegen. Dem sollte entgegengesteuert werden, fordern die Forscher. Angestellte, die nur kurze Wege zur Arbeit zurücklegen müssen oder aber zumindest mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen können, verursachen außerdem weniger Kosten für das Unternehmen:

"Gesunde, zufriedene Mitarbeiter schaffen halt mehr als kranke, die im Bett liegen und schmollen."
Alex Buchwald, Deutschlandfunk Nova

Im Schnitt pendeln wir 16,91 Kilometer täglich

Auch in Deutschland wird immer mehr und länger gependelt. Zurzeit liegt der Schnitt bei circa 16,91 Kilometern. Neueste Zahlen vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung zeigen: Rund 18,4 Millionen Deutsche nehmen zum Teil lange Wege zum Arbeitsplatz auf sich. Spitzenreiter ist der Raum München, sagt Alex, weil hier die Mieten besonders hoch sind.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Shownotes
Weite Anfahrtswege zum Job
Langes Pendeln ist wie Lohnkürzung
vom 23. Oktober 2017
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Alex Buchwald