Die Zeit der betrieblichen Weihnachtsfeiern hat bereits begonnen. Es ist die Gelegenheit, die Kollegen mal von einer anderen Seite kennen zu lernen: Die stumme Marie aus der Buchhaltung dreht dann richtig auf. Aber Peter aus der Kundenberatung bleibt leider so verschlossen und unnahbar wie immer. Was sollen wir von uns preisgeben? Wie viel Nähe sollen wir zulassen? Unser Autor Stephan Beuting hat nach Antworten gesucht.
"Bin gespannt, was ich für Seiten an meinen Kollegen kennenlernen werde, vielleicht entwickeln sich sogar Freundschaften, wer weiß!"
Weihnachtsfeier heißt: Berufliches und Privates prallen ungebremst aufeinander. Ulrich Schmitz ist Psychologe und Psychotherapeut und weiß, dass dieser Anlass für Viele mit gemischten Gefühlen verbunden ist. Er sagt: "Ich weiß, dass ich mich einigermaßen benehmen muss, um nicht die nächsten Jahre die Knalltüte der Firma zu sein. Aber ich weiß auch auf der anderen Seite, dass es darum geht, ein bisschen gute Stimmung zu haben und für ein paar Stunden, das ganze Arbeitsleben hinter mir zu lassen." Eine spannungsgeladene Situation.
"Ich weiß, dass ich mich einigermaßen benehmen muss, um nicht die nächsten Jahre die Knalltüte der Firma zu sein."
In einem beruflichen Kontext, das Berufliche hinter sich lassen, das ist paradox. Genauso wie der Versuch, gleichzeitig gelöst und kontrolliert zu sein – schwierig. Wenn wir nicht unter irgendeinem Vorwand Zuhause bleiben wollen, können wir uns darauf aber auch einfach einstellen und vorbereiten.
Der Dresscode
Das Cosmopolitan-Magazin rät, bei der Weihnachtsfeier modisch ruhig mal neues auszutesten. Wahrscheinlich kommt es aber auch auf den Kontext an – wer ganz auf Nummer sicher gehen will, für den gibt es nur eine Lösung: den Weihnachtspulli. Je nachdem an welches Modell wir uns wagen, schwingt da ein Augenzwinkern mit. Und dann kann schon der Pulli dabei helfen, ins Gespräch zu kommen.
"Ich hatte einen Weihnachtspulli an. Der ist weiß und dann sind da so Schlitten und Herzen drauf gestickt."
Der Smalltalk
Unser Reporter hat sich auf der Straße umgehört und die einhellige Meinung war: nicht über die Arbeit sprechen. Dann schon lieber über Politik oder einfach den Flurtratsch. Der Psychologe Ulrich Schmitz rät, über leichte Themen zu sprechen.
"Natürlich ein Glas Wein, da bekommt man ein wenig rote Bäckchen, aber bitte schiebt euch da nicht die Klamotten rein, dass ihr hinterher nicht mehr wisst, was ihr da getan habt."
Der Alkohol
Ob wir uns dann wirklich ins Gedächtnis des gesamten Kollegiums einbrennen oder nicht, hängt vielleicht auch vom Alkohol ab, den wir trinken oder nicht. Der Psychologe Ulrich Schmitz sagt, ein Gläschen kann nicht schaden und trägt zur Auflockerung bei – wichtig ist nur, dass wir dann maßhalten.
Neue Kontakte knüpfen auf der Weihnachtsfeier
Zum Schluss rät Schmitz noch, dass wir nicht nur mit den Kollegen quatschen, mit denen wir jede Mittagspause verbringen, sondern auch mit denen, die wir noch nicht so gut kennen. Kontakte knüpfen – auch dazu kann eine Weihnachtsfeier ideal sein.
- Besser nicht auf der Weihnachtsfeier knutschen | Eigentlich gibt es eine klare Regel: Kein Sex am Arbeitsplatz. Aber, das klappt nicht immer. Und es klappt vor allem nicht zur Weihnachtszeit, dann wird besonders oft unter Kollegen geknutscht. Unsere Reporterin Anke van de Weyer weiß, warum.
- Schwimmend oder erotisch: der besondere Weihnachtsmarkt | Nichts gegen den klassischen Weihnachtsmarkt. Kann sehr nett sein, wenn man drauf steht. Es gibt aber auch Weihnachtsmärkte der anderen Art.
- Glühwein muss kein Fusel sein | Weihnachtsmarktzeit ist Glühweinzeit. Skeptiker werfen dem süßen Getränk vor, dass es nicht schmeckt und heftigen Kater verursacht. In der Fusel-Variante ist da sicher was dran, doch Glühwein geht auch in lecker und bekömmlich.
Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de