Tonnenweise Lebensmittel, die noch gut essbar sind, landen auf dem Müll. Die Initiative "The Good Food" rettet ein paar davon und verkauft sie in einem kleinen Laden.
Im Schnitt wirft jeder in Deutschland lebende Mensch jedes Jahr 230 Kilogramm Lebensmittel weg. Das meiste entsorgt der Verbraucher selbst - doch das Wegschmeißen beginnt schon vorher: bei der Ernte auf dem Feld, in der Transportkette, im Supermarkt.
Genau hier setzt das Konzept von Nicole Klaski an. Sie hat einen kleinen Supermarkt gegründet, in dem sie Lebensmittel anbietet, die woanders aussortiert wurden: Krummes Gemüse, Obst mit Dellen, Marmelade mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum. "The Good Food" nennt Nicole ihr Startup.
"Der Bauer sagt uns, wo er schon geerntet hat. Wir gehen dann dort hin und ernten das, was übrig geblieben ist."
Zum "Good Food" werden zum Beispiel Reste von Biosupermärkten und Hofläden. Bei einem Bäcker holen Nicole und ihre Kollegen Brot vom Vortag. Gemüse bekommt sie von Bauern aus der Region.
Aus rechtlicher Sicht ist der Verkauf von abgelaufener Ware erlaubt, die Kunden müssen aber darauf hingewiesen werden, dass das Produkt abgelaufen ist. Bei "The Good Food" kaufen die Verbraucher aber sowieso nicht im klassischen Sinne - sie zahlen, was sie möchten.
"Wir veranstalten regelmäßig einen Brunch, wo jeder probieren und sich die Frage beantworten kann: Schmeckt das überhaupt noch?"
Die Einnahmen reichen um die Miete für den Laden zu bezahlen, Leben können Nicole und ihre freiwilligen Helfer davon aber nicht. Vielmehr ist "The Good Food" ein Pojekt mit einer Botschaft: Viele Lebensmittel, die wir wegschmeißen, sind nicht schlecht, sondern bedenkenlos genießbar. Sie sehen oft einfach nur ein bisschen anders aus, als wir sie aus dem Supermarkt gewohnt sind.