Taifun, Hurrikan oder Zyklon sind Begriffe, die alle das Gleiche meinen: einen tropischen Wirbelsturm. Zurzeit wütet Hurrikan Matthew über dem Atlantik.
Es ist der stärkste Wirbelsturm seit vielen Jahren in der Karibik: Hurrikan Matthew hat mit mehr als 220 Kilometern pro Stunde ganze Orte zerstört. Menschen sind ums Leben gekommen. Die Ernten auf Haiti und Kuba sind verloren und überall liegt Schutt. Verantwortlich für den Wirbelsturm soll das Wetterphänomen La Niña sein.
Momentan steuert Matthew auf die Ostküste der USA zu. In Florida und South Carolina sowie Teilen von Georgia und North Carolina verhängten die Behörden den Notstand. Die Leute bereiten sich auf den Sturm vor.
Hurrikan, Wirbelsturm, Taifun - was ist was?
Hurrikans sind tropische Wirbelstürme und die kommen über allen tropischen Meeren vor, also auch über dem Pazifik und über dem Indischen Ozean. Nur dort heißen sie anders: Taifun oder Zyklon oder in der Nähe von Australien Willy Willy. Die Menschen dort haben sie irgendwann so genannt und sind bei ihrer jeweiligen Namenstradition geblieben. Gemeint ist immer das gleiche Wetterphänomen, nämlich ein tropischer Wirbelsturm.
Rund um Amerika und überall im Atlantik spricht man von ausnahmslos von Hurrikans. Und deswegen hören wir den Begriff Hurrikan fast immer im Zusammenhang mit der Karibik, mit Florida oder mit dem Osten der USA.
Das Wetterphänomen La Niña begünstigt die Entstehung von Hurrikans. Denn tropische Wirbelstürme brauchen eine ruhige atmosphärische Schichtung. Das ist vergleichbar mit dem Strudel über dem Badewannenausfluss: Wenn das Wasser in der Wanne ruhig ist, bilden sich diese Strudel deutlich sichtbar aus. Wenn ihr aber in der Wanne planscht, dann gehen die Strudel kaputt, und so ähnlich ist das auch in der Atmosphäre.
Das heißt tropische Wirbelstürme brauchen eine nach oben hin ruhig geschichtete Atmosphäre mit möglichst wenigen Störungen um sich auszubreiten. Das ist es, was La Niña macht und damit den Hurrikan befeuert.
"Die Vorhersage von Hurrikans ist im Zeitalter von Wettersatelliten sehr gut geworden. Wenn sie sich im östlichen Atlantik entwickeln, sind sie schon aus dem Weltall gut an ihrer typischen Wolkenstruktur zu erkennen."
Hurrikans kann man dank Satelliten ziemlich genau vorhersagen. Dann beginnt man mit Flügen hinein in diese Wettersysteme, um genau zu erfassen, wie sich Feuchte, Wind und Temperaturen verhalten. Dadurch ist die Prognose sehr gut geworden. Man kann ein bis zwei Tage im Voraus relativ zuverlässig vorhersagen, wie ein solcher Sturm sich entwickelt.
Bei Hurrikan Matthew sieht das so aus: Der Wirbelsturm war schon bis Kategorie 5 gewachsen. Dadurch, dass er über Land gezogen ist, hat er sich heute (6. Oktober) auf Kategorie 3 abgeschwächt und ist mit etwa 180 Kilometern pro Stunde unterwegs.
Auf dem Weg nach Norden Richtung Florida zieht Matthew aber wieder über warmes Wasser. Dort kann er Energie auftanken und wird sich vermutlich wieder auf Kategorie 4 mit einer Geschwindigkeit von über 200 Kilometern pro Stunde verstärken.