Samstag ist ein großer Tag für alle Fußballfans: Der VFL Wolfsburg und Borussia Dortmund kämpfen um den DFB-Pokal. Ein großer Tag auch für Volkswagen: Der konzerneigene Verein aus der Heimatstadt Wolfsburg kämpft auf ganz großer Bühne um einen Titel, den VW sponsert. Und selbst beim Gegner Dortmund hat der Autobauer eine Hand am Steuer.
Volkswagen setzt auf Fußball. Der Autobauer sponsert mit seinen Marken wie Seat oder Audi insgesamt 16 der 36 deutschen Profimannschaften in der Ersten und Zweiten Bundesliga. Von Schalke 04 über Werder Bremen bis zu 1860 München. Und dann sind da noch die Beteiligungen: 8 Prozent des rumreichen FC Bayern gehören Audi. Und dessen Tochter, die Quattro GmbH, soll rund 20 Prozent am Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt halten.
Die DFL schreitet ein
VW lenkt also die Geschicke im deutschen Profifußball - auch an höchster Stelle. So sitzen im Aufsichtsrat des FC Bayern sowohl VW-Boss Martin Winterkorn als auch Audi-Chef Rupert Stadler. Volkswagen weiß also jederzeit aus erster Hand, wie es um den erfolgreichsten deutschen Fußballverein bestellt ist. Problematisch, wenn ein Unternehmen gleich an mehreren Fußballvereinen beteiligt ist. Ein Thema, das mittlerweile auch die Deutsche Fußballliga (DFL) beschäftigt. Künftig soll genau das verboten werden. Für Volkswagen aber kein Grund, sein Engagement im Fußball zurückzufahren. Das Unternehmen genießt einen sogenannten Bestandsschutz. Ein vierter Verein darf allerdings nicht mehr dazukommen. Die neuen Regeln der DFL: Ein Unternehmen darf sich nur noch an maximal drei Vereinen beteiligen - und nur bei einem der drei Kandidaten 10 Prozent oder mehr der Anteile besitzen.
Und was macht die Konkurrenz? Opel sponsert Wolfsburgs Gegner Borussia Dortmund. Immerhin nicht schon wieder Volkswagen, oder? Fast. Erinnert ihr euch noch an Jürgen Klopps letzten Wunsch als BVB-Trainer, noch einmal auf einem Lkw mit Pokal über den Borsigplatz zu fahren? Wenn es so kommt, schaut genau hin, welches Logo da auf dem BVB-Laster prangt: MAN, eine 75-prozentige VW-Tochter.