Extremer geht es nicht - in der Antarktis ist es sehr kalt. Trotzdem blühen dort Blumen. Und auch das größte Tier der Erde kommt regelmäßig vorbei.
Wir suchen Tapfertypen bei DRadio Wissen, und wenn ihr alle anderen Kandidaten ausstecht, dann schicken wir euch auf Reisen. Das erste Ziel: die Antarktis. Dort fahrt ihr mit einem Schiff hin, geht an Land, schaut euch an, was der Klimawandel genau bedeutet. Eine ziemlich bequeme Art, um an einen der extremsten Orte der Welt zu gelangen.
Worum es in der Antarktis so extrem ist? Da sind zum einen die Temperaturen. Selbst im polaren Sommer, also jetzt, können es bis zu minus 40 Grad werden. Das Extremste, das jemals in der Antarktis gemessen wurde, waren minus 89,2 Grad Celsius. 1983 trauten Forscher der russischen Station Wostok ihren Augen nicht, als sie aufs Thermometer guckten.
"Die Arktis ist der Kühlschrank und die Antarktis die Gefriertruhe der Erde."
Es ist also kalt in der Antarktis - viel kälter als in der Heimat der Eisbären - in der Arktis. Das liegt daran, dass die Arktis im Prinzip ein Meer ist, auf dem dickes Packeis schwimmt. Bei der Antarktis handelt es sich dagegen um einen ausgewachsenen Kontinent, mit Bergen, die bis zu 4000 Meter hoch sind. Und dieser extreme Höhenunterschied ist der Grund, warum es dort viel kälter wird, als im hohen Norden. Dazu kommt: Es ist nicht nur extrem frostig, sondern auch extrem trocken. Es gibt sogar Gebiete in der Antarktis, die schneefrei sind - dort fällt weniger Niederschlag als in der Sahara.
Trotz dieser Extrembedingungen gibt es in der Antarktis Planzen - vor allem Flechten und davon gar nicht mal so wenige - vor allem auf den schneefreien Flächen. Dort hat sich auch die Antarktische Perlwurz ihr Zuhause gesucht. Sie trotzt den frostigen Temperaturen und blüht im Sommer sogar gelb. Damit ist sie neben der Antarktischen Schmiele, einer Grasart, die einzige Pflanze, die im kalten Süden so richtig blüht.
Krill-Snacks vor der Küste
Auch einige Tiere haben keine Probleme mit dem Extremklima. Neben den Pinguinen ist das auch das größte Tier der Erde - der Blauwal. Er schwimmt gerne im polaren Sommer vorbei und frisst sich vor den Küsten an Krill satt. Dazu kommen noch Robben und etwa 200 Fischarten. Im Vergleich zu anderen Kontinenten ist die Artenvielfalt aber eher gering.
Erst seit relativ kurzer Zeit ist eine neue Spezies dazugekommen - der Polarforscher. Im Sommer sind es etwa 4000 Homo Sapiens, die in den 80 verschiedenen Stationen arbeiten. Über den Winter werden es weniger, dann harren nur noch 1000 im tiefen Süden aus.
Und dann sind da noch Abenteurer, die sich ins Landesinnere vorwagen. Erst Anfang der Woche endete so ein Trip tragisch: Der Brite Henry Worsley wollte als erster Mensch zu Fuß ohne Hilfe die Antarktis durchqueren. 50 Kilometer vor dem Ziel musste er aufgeben, kam ins Krankenhaus und ist gestorben. Zwar gab es schon Antarktis-Durchquerungen, allerdings immer mit Hilfsmitteln. Also zum Beispiel Schlitten, Hunde oder Skier. 1955 startete die Commonwealth Trans-Antarctic Expedition (CTAE), der es drei Jahre später gelang, das erste Mal die Antarktis über den Südpol zu durchqueren. Das Ganze zu Fuß ohne Hilfe zu bewältigen, ist bis heute eines der letzten Dinge, die noch niemand geschafft hat.