Kommerzieller Walfang ist seit 30 Jahren weltweit verboten. Einige Länder fangen trotzdem Wale - so wie Japan, angeblich zu wissenschaftlichen Zwecken. Was allerdings verwundert: Die Wale landen später auf dem Teller und Ergebnisse gibt es bisher kaum.
Seit 1986 verbietet ein Moratorium der Internationalen Walfangkommission den kommerziellen Fang von Walen - eigentlich. Es gibt nämlich eine Klausel, die einen sehr begrenzten Fang zu wissenschaftlichen Zwecken erlaubt. Und genau auf diese Klausel beruft sich Japan mit seinem Walfang-Programm. Das Argument der Asiaten: Wissenschaftliche Langzeitstudien im Südpolarmeer gibt es bisher nicht. Um die großen Meeressäuger zu erhalten, brauche es die aber, sagt die japanische Regierung. Deshalb sei das Walfangprogramm einzigartig und wegweisend.
Das Argument der Asiaten: Wissenschaftliche Langzeitstudien im Südpolarmeer gibt es bisher nicht. Um die großen Meeressäuger zu erhalten, brauche es die aber, sagt die japanische Regierung. Deshalb sei das Walfangprogramm einzigartig und wegweisend. Es gibt allerdings ziemlich viele Zweifel an dieser Darstellung. Ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs entschied im Jahr 2014, dass sich Japans Walfangprogramm wissenschaftlich nicht rechtfertigen lässt.
Die Tatsache, dass die Forschungssubjekte anschließend gegessen werden, rufe außerdem die Walfangkommission auf den Plan, sagt Meeresbiologin Nicole Hielscher. Die Kommission stelle in Frage, ob die Wale nicht einfach unter dem Deckmantel der Forschung gejagt würden, um dann später in der Tiefkühltruhe im Supermarkt zu landen. Walfleisch wird in Japan nämlich gerne gegessen.
Kaum nennenswerte Forschungsergebnisse
Bisher sind wissenschaftliche Ergebnisse so gut wie Fehlanzeige, berichtet die Meeresforscherin. Das ganze Programm klingt also eher nach einer Hinhaltetaktik, um weiter Wale fangen zu können.
"Man hört immer öfter, dass es noch ausgewertet werden muss oder dass man noch weitere Wale fangen muss, um auswertbare Ergebnisse zu bekommen."
Dabei gäbe es theoretisch auch andere Forschungsmöglichkeiten, bei denen die Wale nicht getötet werden müssten. Die hat die Walfangkommission auch schon von Japan gefordert. Bei einer Methode holen Forscher mithilfe einer Harpune ein Stück Gewebe aus dem Wal heraus. "Dann ist er zwar verletzt, aber er muss nicht getötet werden, um die Erkenntnisse zu gewinnen", sagt Nicole Hielscher.
Trotz internationalem Protest hat die japanische Walfangflotte bisher aber nicht damit aufgehört, jedes Jahr im November in antarktischen Gewässern auf die Jagd zu gehen.