In weniger als einem Monat ist Europawahl. Passend dazu startet der Wahl-O-Mat. Das Tool beinhaltet 38 Fragen zu politischen Themen und Meinungen. Wenn wir die Fragen beantworten, vergleicht der Wahl-O-Mat am Ende, welche Partei am ehesten mit der eigenen Meinung übereinstimmt. Es gibt aber auch Kritik am Online-Tool.
Ab heute Mittag (07. Mai) kann mit "Stimme zu", "Stimme nicht zu" oder "neutral" abgestimmt werden, wie man zu Klimaschutz, Migration, Politik gegenüber Russland oder auch Reformen in der EU steht. Beim Wahl-O-Mat gibt es 38 politische Aussagen zu beantworten und Schwerpunktthemen zu bestimmen, die besonders stark gewichtet werden sollen. Am Ende kann man Parteien aus einer Liste auswählen und die Übereinstimmung mit der eigenen Position vergleichen.
Dieses Jahr darf ab 16 Jahren gewählt werden in Deutschland
Im Fokus stehen insbesondere die Erstwählerinnen und Erstwähler. In diesem Jahr darf in Deutschland bereits ab 16 Jahren gewählt werden. Deshalb haben auch 20 Menschen aus dieser Altersgruppe das wissenschaftliche Wahl-O-Mat-Team unterstützt.
Kritik am Wahl-O-Mat
Der Wahl-O-Mat gibt uns am Ende die Möglichkeit die Thesen, die wir persönlich für wichtig halten, stärker zu gewichten. In der Auswertung zählen diese dann doppelt. Netzreporter Andreas Noll kritisiert dieses System. Insgesamt würden auch die Antwortoptionen den komplexen Themen meist nicht gerecht.
"Der Wahl-O-Mat kann einem eine erste Orientierung geben. Aber drei Antwortoptionen "Stimme zu", "Stimme nicht zu" und "neutral" werden vielen politischen komplizierten Themen nicht gerecht."
Das Angebot Wahlttest.de, welches 2001 von einer Berliner Digitalagentur für Non-Profit-Kommunikation gegründet wurde, will das Gewichtsproblem besser lösen, indem es mehr Antwort-Auswahlmöglichkeiten gibt.
Alternativen zum Wahl-O-Mat
Es gibt weiterhin den "Wahlswiper" - ein OpenSource-Projekt eines Teams von der Uni Freiburg, welches seit sieben Jahren auf dem Markt ist. Wem dieses "Fragen beantworten" und Gewichten zu langweilig und trocken ist, kann hier nach links und rechts wischen und sich zu den Fragethemen Erklärvideos und -texte anschauen. Dieses Angebot wurde von den großen Parteien CDU, CSU, SPD, Grüne, FDP und Linke in diesem Jahr mit der Begründung "man will keine Konkurrenz zum Wahl-O-Mat" boykottiert. Das Team hat via Parteiprogramm oder Politikerreden die Antworten der großen Parteien zusammengesucht, womit sie trotzdem vertreten sind im "Voteswiper".
Unser Reporter Andreas Noll empfiehlt, am besten 30 Minuten zu investieren und alle drei Tools zu testen, da jedes Tool seine Vor- und Nachteile hat.