Nach dem Amoklauf in Florida vergangene Woche diskutieren die Menschen in den USA wieder mal über eine Verschärfung der Waffengesetze. Japan zeigt, dass strenge Waffengesetze effektiv sind.
Von 100 US-Bürgern besitzen 90 eine Waffe. Für uns kaum vorstellbar: In Deutschland kommen 30 Feuerwaffen auf 100 Einwohner. In Japan ist das Verhältnis noch extremer: Statistisch gesehen sind 0,6 Waffen pro 100 Japaner im Umlauf. Diese wenigen Waffen werden von der Polizei getragen.
"In Japan gibt es eigentlich keine Schusswaffen"
In Japan hat 2007 ein Täter mit einer Schusswaffe zwei Menschen und danach sich selbst erschossen. Die japanische Gesellschaft hat nach dem Vorfall strengere Waffengesetzte gefordert, die auch umgesetzt worden sind. Mit Erfolg: Die Mordrate ist seitdem sehr niedrig.
Japan hat eine niedrige Mordrate
Wer in Japan eine Schusswaffe haben möchte, muss ziemlich viele Tests durchlaufen, Erklärungen und Begründungen abgeben. Natürlich sind auch illegale Waffen im Umlauf, aber den Besitz sollten sich Japaner zwei Mal überlegen. Im Auto eines Yakuza-Gangster wurde eine Waffe entdeckt. Für den illegalen Waffenbesitz musste er sieben Jahre ins Gefängnis.
Hohe Strafe auf illegalen Waffenbesitz
Dass die Mordrate in Japan so niedrig ist - 0,1 Opfer auf 100.000 Einwohner - liegt aber nicht nur an den strengen Waffengesetzen. Amerikaner richten ihre Aggression nach außen, der Japaner ist stets verhalten und richtet seine Aggression nach innen, sagt Jürgen Hanefeld.
Die Strafe für Gewaltverbrecher ist in Japan enorm hoch. Außerdem ist deren soziale Ächtung ziemlich scharf. All das führt dazu, dass die Zahl der Morde auf dem niedrigsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg ist.
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- Massaker bewirken Waffenkäufe bewirken noch mehr Tote | Vorgestern hat das US-Repräsentantenhaus beschlossen, die Waffengesetze zu lockern.
- Alles verballert | Alle reden vom Sparen, aber für Waffen haben viele Staaten noch eine ganze Menge übrig. Zum ersten Mal seit fünf Jahren steigt der Umsatz mit Waffen wieder. Wir haben uns die jüngsten Zahlen genauer angesehen - mit unserem Korrespondenten Carsten Schmiester.