Hartnäckiger Schweißgeruch ist besonders bei Sportklamotten ein Klassiker. Wenn sich der beißende Geruch einmal in der Kleidung festsetzt, ist er nur schwer wieder wegzubekommen – möglich ist es aber.
Kommt die frisch gewaschene Wäsche müffelnd aus der Maschine? Steckt der beißende Geruch von beispielsweise Schweiß oder ausgelaufener Milch einfach fest in der Kleidung, hilft es, sich zuerst das eigene Waschverhalten genauer anzuschauen. Falsches Waschen kann nämlich ein Grund für stinkende Kleidung sein, sagt Hygieniker Dirk Bockmühl von der Hochschule Rhein-Waal.
Genug vom richtigen Waschmittel nehmen
Damit die Wäsche sauber wird, kommt es vor allem auf die Dosierung und die Art des Waschmittels an. Gerade bei der Frage, wie viel Waschmittel verwendet werden sollte, wären viele zurückhaltend.
"Als Verbraucher tendieren wir dazu, zu wenig Waschmittel zu nehmen. Für die Umwelt ist es besser, etwas mehr Waschmittel zu nehmen, als das Shirt wegzuschmeißen."
Der Experte empfiehlt, bei hartnäckigen Gerüchen bleichmittelhaltige Waschmittel zu benutzen. Bleichmittel ist zum Beispiel in Vollwaschmitteln enthalten, die es als Pulver gibt – in der flüssigen Alternative ist es nicht drin. Das Bleichmittel erhöht die Waschkraft. Dadurch bleibt weiße Wäsche auch weiß.
Für Buntwäsche oder Funktionskleidung werden bleichmittelhaltige Waschpulver zwar nicht empfohlen. Laut Dirk Bockmühl lohnt es sich aber, so ein Waschmittel bei besonders hartnäckigen Gerüchen zumindest einmal auszuprobieren. Quasi als letzter Versuch, bevor das Sport-Shirt in der Mülltonne landet, weil es unangenehm riecht.
Warum gewaschene Wäsche weiter stinkt
Was für den Geruch in der Kleidung sorgt, sind Geruchsmoleküle. An bestimmten Stoffen, wie beispielsweise Funktionskleidung, setzen sich diese Geruchsmoleküle besonders leicht fest. Wenn zum Beispiel ein Molekül und ein Stoff zusammenkommen, die beide eher wasserabweisend sind, dann sind sie mit Wasser erst mal schwer voneinander zu trennen, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Justus Wolters. Damit sie sich wieder voneinander lösen, braucht es das richtige Hilfsmittel.
In der Drogerie gibt es zum Beispiel viele Mittelchen wie Anti-Schweiß-Entferner. Die funktionieren in der Regel auch gut, sagt der Hygieniker. Von Hausmitteln rät er dagegen eher ab: "Man kann schon viel falsch machen, wenn man Omas Tricks falsch anwendet. Und zum Beispiel Natron auf Oberflächen anwendet, die nicht damit klarkommen." Was aber helfen kann, ist, die Klamotten in die Sonne zu hängen, damit die UV-Strahlung die Stoffe von den Molekülen befreien kann.
Die Nase mit einem Spray austricksen
Neben Waschmitteln können auch sogenannte Geruchsabsorber-Sprays helfen. Dadurch verschwindet der Geruch zwar nicht. Aber unsere Nase bleibt zumindest verschont. Dafür enthalten die Sprays molekulare Käfige. Die schließen die Geruchsmoleküle ein und wir riechen sie nicht. Teppiche, Autositze oder Taschen können wir mit so einem Spray von unangenehmen Gerüchen befreien.