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Würdet ihr gerne online wählen? Und wie anonym kann ein E-Voting eigentlich sein? In den USA dürfen Wähler bei der Präsidentenwahl online ihre Stimme abgeben. Manche sehen das kritisch.

Am 8. November wählen die US-Amerikaner einen neuen Präsidenten - oder auch eine neue Präsidentin. Einige der Wahlberechtigen dürfen dann auch online - über ein Webportal - ihre Stimme abgeben.

Beim E-Voting muss gewährleistet sein, dass die Identität des Wählers festgestellt wird. Damit zum Beispiel niemand mehrfach wählt. Das bedeutet aber auch, dass Stimme und Identität zusammenhängen - womöglich auf demselben Server. Das widerspricht jedoch dem Wahlgeheimnis: Niemand darf nachvollziehen können, wer was gewählt hat.

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Die US-amerikanische Bürgerrechtsorganisation Verified Voting hat das Online-Voting untersucht und sagt: Es ist technisch nahezu unmöglich, geheim im Internet zu wählen.

In 32 US-Bundesstaaten dürfen die Bürger bereits online wählen. Das Problem, geheim im Netz zu wählen, ist bekannt. Deshalb verlangt man in 28 dieser Staaten von den Wählern, dass sie das Recht der freien Wahl aufgeben, wollen sie online wählen.

Wie anonym ist die "normale" Stimmabgabe

Eine Lösung für das Problem zu finden, ist tatsächlich schwierig. Doch statt 100 Prozent Sicherheit technisch zu erreichen, kann man auch fragen: Muss das sein? Müssen die Ansprüche an ein Online-Voting höher sein, als zum Beispiel bei der "normalen" Stimmabgabe? Denn wenn ihr persönlich zur Wahl geht, kann schließlich auch jemand euren Wahlzettel aus der Urne fischen, öffnen und schauen, was ihr so wählt.

Shownotes
Wählen im Netz
Online wählen vs. Anonymität
vom 25. August 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Konstantin Zurawski (DRadio Wissen)