Kaum ein anderes Lebensmittel wird so oft gefälscht und gestreckt wie Olivenöl. Das Problem ist nicht neu, aber jetzt kommen auch noch die Folgen des Klimawandels dazu. Diese Tipps helfen, gutes Olivenöl zu erkennen. Ob es echt ist, ist jedoch im Laden kaum zu erkennen.
Die Olivenernte war 2023 so schlecht, dass die Preise für Olivenöl um bis zu 50 Prozent gestiegen sind. Das ruft zahlreiche Fälscher auf den Plan. Sie färben zum Beispiel billiges Raps- oder Kernöl mit Chlorophyll oder mischen einfach minderwertiges Olivenöl dazu und kleben das falsche Etikett drauf. Dabei ist das Etikett ein wichtiger Indikator, um echtes Olivenöl zu erkennen.
Welche Olivenölsorten es gibt
Steht auf dem Etikett "Natives Olivenöl", dann ist es naturbelassenes Olivenöl der Güteklasse 2. Naturbelassen bedeutet, dass es direkt aus Oliven und frei von chemischen Verfahren gewonnen wird. Steht da noch das Wort "extra", ist das die Güteklasse 1. Die EU hat für diese Bezeichnungen bestimmte Regeln eingeführt. Allerdings gibt es viele Experten*innen, die sagen, es kann überhaupt nicht sein, dass es so viel natives Olivenöl auf dem Markt gibt. Das heißt, alleine diese Bezeichnung hilft leider nicht.
Bei Olivenöl-Mischungen lieber nicht zugreifen
Wenn ihr euch das Etikett genauer anschaut, dann steht da aber beispielsweise auch "Mischung aus Olivenölen aus der Europäischen Union". Das bedeutet: Da kann aus Spanien, Griechenland oder irgendeinem einem anderen EU-Land Olivenöl beigemischt sein. Die genaue Herkunft ist also unklar.
"Wir wissen nicht, woher die Öle kommen. Wie lange die transportiert wurden. Was das für eine Sorte ist. Ein Kauftipp ist: Je mehr Information auf dem Etikett drauf ist, umso besser ist das."
Wenn etwa nur der Abfüller und das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett stehen, ist das zu wenig.
Wichtiger Hinweis auf ein echtes Olivenöl: die Abkürzung DOP oder D.O.P.: Das ist das italienische Siegel für Produkte mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Das heißt, die Oliven kommen aus der Region und das Öl wurde dort auch hergestellt. Das ist auf jeden Fall ein Siegel, auf das man achten kann – zumindest bei italienischem Olivenöl.
Gutes Olivenöl hat seinen Preis
Olivenöl ist vergleichsweise teuer. Der Literpreis liegt bei 18 Euro. Es geht aber noch teurer, aber auch hochwertiger. Wenn der Liter circa 50 Euro kostet, dann sind häufig noch mehr Kriterien erfüllt:
- nur eine Olivensorte
- Biosiegel vorhanden
- geschützte Ursprungsbezeichnung auf Etikett
- Erntejahr auf Etikett
- Flasche ist nummeriert
- Abfüller und Erzeuger haben Postanschrift
Das sind schon mal sehr viele, transparente, nachvollziehbare Informationen. Ein großes Problem aber bleibt: "Ob ein Olivenöl gefälscht oder gepanscht ist, können wir überhaupt nicht erkennen. Das erkennt nur ein Labor", erklärt Reporterin Julia Floss.
Doch es muss nicht immer Olivenöl sein. Zum Braten oder für Salate eignet sich auch Rapsöl. Im Salat schmeckt auch Leinöl, das aber nicht zum Braten oder Frittieren geeignet ist.