Karl Marx, Che Guevara und Rosa Luxemburg sind Geschichte. Die jungen Linken in Europa haben andere Vorbilder. Die mischen die Politik ordentlich auf - vor allem auch, weil das ziemlich gut fürs Image ist.
Vorbilder in der linken Szene zu finden, ist gar nicht so einfach: Schließlich herrscht eine verbreitete Skepsis gegenüber Hierarchien und damit also auch gegenüber Vorbildern. "Trotzdem gibt natürlich so etwas wie linke Promis", sagt DRadio-Wissen-Reporter Armin Himmelrath. Hugo Chavez zum Beispiel. Der 2013 gestorbene Staatschef Venezuelas. Der war zwar knallhart und wenig demokratisch gegenüber Opposition und Journalisten - aber ein erklärter Linker.
"Nach dem Tod von Hugo Chavez hat seine Verehrung schon fast religiös-kultische Züge angenommen."
Solche Stars kann die linke Politik in Deutschland nicht aufwarten. Die meisten denken als erstes an: Sahra Wagenknecht, die früher für die PDS Politik gemacht hat und heute Parlamentsabgeordnete der Linkspartei ist. Ihre Prominenz verdankt sie vor allem ihren vielen Auftritten in Talkshow. Dort wird sie dann oft als "schönstes Gesicht des Kommunismus" präsentiert.
Der Shooting-Star der linken Politik
Medien berichten gerne über Äußerlichkeiten und so wird auch fast mehr über Stil und Aussehen von Yannis Varoufakis berichtet, als über seine Politik. Der griechische Wirtschaftsminister legt es aber auch darauf an und inszeniert sich: als Motorradfahrer, ohne Schlips, als Revoluzzer legt er sich mit der EU an. Obwohl er selbst an teuren Colleges und Unis studiert hat. Armin kommt zu dem Schluss: "Die Zuschreibung 'links' ist schon recht willkürlich und hat viel mit Image zu tun."