Das Strache-Video hat die österreichische Regierung gesprengt. Youtuber Rezo lässt mit seinem Film die CDU älter aussehen, als es die Opposition zuletzt geschafft hat. Geschickt inszenierte Videos lösen Beben aus. Eine Diskussion über Macht und Verantwortung.
Millionen haben sich auf Youtube die Kritik des Filmemachers Rezo an der CDU angeschaut und auf einmal sieht sich die Partei unter Zugzwang. Doch was macht das Video so machtvoll? Das wird kontrovers diskutiert.
"Es ist wie (fast) immer bei viralen YouTube-Videos, denen man plötzlich politische Bedeutung zuspricht: So richtig deutschlandweit bedeutend werden sie erst durch die Berichte der 'klassischen' Medien."
Auch bei der Veröffentlichung des Ibiza-Videos mit dem FPÖ-Politiker Strache durch die Süddeutsche Zeitung und dem Magazin Der Spiegel wird die Rolle und Verantwortung von klassischen Medien diskutiert. Vermeintlich entlarvt die Veröffentlichung die Rechtspopulisten und ihre wahre Gesinnung. Die einen werden dadurch in ihrer Haltung bestärkt und denken „ich habe es ja schon immer gesagt“.
Die anderen werden sich in Ihrer Ablehnung gegenüber klassischen Medien bestärkt sehen und den etablierten Medien wieder einmal vorwerfen, systematisch gegen rechte Parteien zu arbeiten und Handlanger der etablierten Politik zu sein.
"Am Ende trägt es zu einer weiteren Polarisierung bei. Trotzdem ist die Veröffentlichung richtig. Für das Lager Links der Rechten, ist es irgendwie eine Win-Lose-Situation. Für die Rechten überwiegt trotz Regierungsverlust am Ende das Win, weil Populisten Nährboden brauchen. Die „Guten Demokraten“ (und die freien Medien) stecken irgendwie immer in einem Dilemma."
Wir reden mit dem Medien-Ethiker Professor Christian Schicha in dieser Ausgabe unseres Medienmagazins über die Verantwortung von investigativ arbeitenden Journalisten.
NewsGuard will FakeNews entlarven
Außerdem ist Alina Fichter zu Gast. Das ehemalige Mitglied der Chefredaktion von Zeit Online leitet den Start von NewsGuard in Deutschland. Dabei handelt es sich um eine Browser-Erweiterung, die über Desinformation und Falschnachrichten aufklärt. Kurz vor der Europawahl ist das US-Start-up auch in verschiedenen EU-Ländern gestartet. Wie das Plug-in arbeitet und was die Idee hinter diesem Projekt ist, erklärt Alina Fichter in dieser Sendung.
"Was mit Medien" gibt es auch als Podcast. Abonniert die Sendung via iTunes oder RSS-Feed. Auch nach der Sendung könnt ihr mit uns direkt und mit unseren Moderatoren Daniel Fiene und Herr Pähler über Twitter kommunizieren. Ein Protokoll der Sendung gibt es auch per Newsletter.