Vor 25 Jahren haben die Vereinten Nationen den "Internationalen Tag zum Schutz der Ozonschicht" ausgerufen, um zum Kauf ozonfreundlicher Produkte aufzurufen. Heute gilt der Kampf gegen das Ozonloch als Erfolgsgeschichte. Können wir daraus etwas für den Kampf um weniger CO2-Emissionen lernen?
Den "Internationalen Tag zum Schutz der Ozonschicht" gibt es seit 1994, seit 25 Jahren. Schon vor über zehn Jahren haben Wissenschaftler beobachtet, dass sich das Ozonloch – sehr langsam – wieder schließt. Erreicht wurde das vor allem, indem der Einsatz von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) verboten wurde.
"Die Stimmung der Ozonschicht ist gerade ganz gut."
Wenn man sich die Ozonschicht als Patient im Krankenhaus vorstelle, könne der sein Bett zwar noch nicht verlassen, habe aber den Tiefpunkt seiner Krankheit hinter sich, so Markus Rex. Der Atmosphärenphysiker vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung ist gerade in Tromsö in Norwegen und steht kurz davor, zur Mosaic-Expedition ins Nordpolarmeer aufzubrechen.
Ozonschicht wird sich wohl vollständig erholen
Der Zustand der Ozonschicht sei aktuell zwar noch nicht wirklich viel besser als vor zehn Jahren, sagt Rex. Doch die Erwartung sei, dass sie sich in den nächsten Jahrzehnten vollständig erholen wird.
"Die weltweiten Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht sind ein Mut machendes Beispiel dafür, dass wir das können."
Die Menschheit habe es geschafft, etwas zu reparieren, das sie kaputt gemacht hatte. Das sollte uns Hoffnung machen, sagt Markus Rex. Auch und vor allem für die Beantwortung der Frage, wie wir nachhaltig die weltweiten CO2-Emmissionen reduzieren können.
"Nicht wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen"
Wir müssen "nicht wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen und abwarten, was da auf uns zukommt", sondern wir haben es in der Hand, unsere Zukunft zu gestalten, meint Markus Rex. Resignation sei nicht angebracht. Wir könnten an einem Strang ziehen - auch wenn das häufig überhaupt nicht danach aussehe.
"Man kann die Rettung der Ozonschicht nicht als direkte Blaupause nehmen für die Rettung des Klimas."
Die Rettung der Ozonschicht lasse sich allerdings nicht Eins zu Eins auf die Rettung des Klimas übertragen: Die FCKW-Gase ließen sich verbieten – der Ausstoß von CO2 pauschal allerdings nicht.
Ausstoß von CO2 lässt sich nicht verbieten
Nur international sei eine Lösung möglich. Noch seien vielleicht nicht alle Länder bereit, das Nötige zu tun, sagt Rex. Deshalb zu resignieren und zu sagen "Dann bringt das alles ja gar nichts", sei aber der falsche Weg. Jedes Land solle für sich so viel tun, wie es tun kann - um sozusagen mit gutem Beispiel voranzugehen. Man brauche für alle gültige und verbindliche rechtliche Rahmenbedingungen. Im Fall der FCKW haben alle Staaten diese Regeln in nationales Recht übersetzt.