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Nicht nur, dass Beyoncé möglicherweise aufs September-Cover des US-Modemagazins Vogue kommt, ist eine Nachricht wert, sondern auch, dass sie dann bestimmt, wer sie für das Vogue-Cover fotografieren darf: Tyler Mitchell wäre dann der erste schwarze Fotograf, der ein Cover-Foto der Vogue schießen darf.

In den 126 Jahren seit Bestehen der US-Vogue, würde zum ersten Mal ein schwarzer Fotograf das Cover fotografieren dürfen. Dafür ist die US-amerikanische R&B- und Pop-Sängerin, Schauspielerin und Songwriterin Beyoncé verantwortlich. Sie soll angeblich auf das Cover der Septemberausgabe der US-Vogue kommen. Wenn ja, will sie bestimmen, wer das Covershooting machen darf. Sie hat sich für den Fotografen Tyler Mitchell entschieden. 

Studium an der renommierten Tisch School of the Arts

Tyler Mitchell ist 23, kommt aus Atlanta und wohnt in Brooklyn. Er hat einen Bachelor in Film und Fernsehen an der Tisch School of the Arts der New York University gemacht, wo viele andere Promis wie Adam Sandler, Philipp Seymour Hoffmann, Woody Allen, Martin Scorsese oder Lady Gaga studiert haben. 

Tyler Mitchell zum "breakout artist of 2018" gekürt

Einen Namen hat sich Tyler Mitchell mit Skate-Videos gemacht. Außerdem hat er viele Fotos in der Musik- und Kulturszene geschossen und für verschiedene Magazine gearbeitet, darunter auch die Teen Vogue und die US-Vogue. Zu seinen Kunden gehören auch große Firmen wie Mercedes-Benz oder Modelabels wie Marc Jacobs, Givenchy und die Sportschuhhersteller Converse oder Nike. Die Kunstplattform Artsy hat Tyler Mitchell zum "breakout artist of 2018" gekürt.

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Wenn das Gerücht stimmt, dass Beyoncé Tyler Mitchell als Cover-Fotografen benannt hat, dann wäre das ein großes Zeichen für die schwarze Kultur, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Anke van de Weyer.

"Schwarze Menschen haben ganz lange in der Mode keine große Rolle gespielt."
Anke van de Weyer, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Dass seit Bestehen der Vogue noch nie ein schwarzer Fotograf das Vogue-Cover fotografieren durfte, liegt daran, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe lange Jahre keine große Rolle in der Modebranche gespielt haben. Beverly Johnson war 1974 die erste Afro-Amerikanerin auf dem Cover der US-Vogue. 

Prominente Modefotografen sind weiß

Die prominenten Modefotografen sind alle weiß: Mario Testino, Terry Richardson, Peter Lindbergh, Helmut Newton, Dave LaChapelle oder Jürgen Teller. Auch die weiblichen: Annie Leibovitz und Ellen von Unwerth. Und nur wer sehr berühmt ist, darf überhaupt das Cover der Vogue fotografieren. Oder man ist ein Buddy der Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour.

"What makes me different is being black in a world of fashion, where black colour is not so obvious. This at the beginning has been really a part of my big difference and my age as well."

Aber nicht nur bei der Modefotografie sind Schwarze unterrepräsentiert, auch unter den Designern sind sie rar. Seit dem Frühjahr ist Virgil Abloh für die Männerkollektion bei Louis Vuitton verantwortlich und damit der dritte Schwarze, der es in einem französischen Modehaus bis nach oben geschafft hat. Davor war von 2003 bis 2007 Ozwald Boateng Chefdesigner bei Givenchy und 2011 ist Olivier Rousteing mit gerade einmal 25 Jahren Chefdesigner bei Balmain geworden.

Mehr über Kultur und Hautfarbe bei Deutschlandfunk Nova:

Shownotes
Modezeitschriften
Setzt die Vogue ein Zeichen für schwarze Kultur?
vom 02. August 2018
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Anke van de Weyer, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin