Der Jagdverband startet das Fellwechsel-Projekt. Das Ziel: Nutzung von Fellen von Tieren, die sowieso gejagt werden. Umweltverbände haben Bedenken.
Wenn jetzt die Jagdsaison losgeht, werden auch wieder fellige Tiere wie Fuchs, Nutria, Waschbär, Mink und Marderhund geschossen. Manche Tiere dürfen einfach so bejagt werden. Bei anderen ist es geradezu nötig, um die Artenvielfalt zu erhalten, sagt Thorsten Rheinwald vom Deutschen Jagdverband.
"Für die Artenvielfalt ist neben der Lebensraumverbesserung die Bejagung essenziell wichtig."
Bei erlegten Tieren stellt sich auch immer die Frage, was mit den Kadavern passiert. Manche Felle könnten nämlich genutzt werden, zum Beispiel als Innenfutter in Funktionskleidung. Auch Accessoires aus Fell sind denkbar.
Beim Projekt "Fellwechsel" will der Deutsche Jagdverband und der Jagdverband Baden-Württemberg genau das fördern: die Nutzung von Fellen von erlegten Tieren wie zum Beispiel Fuchs und Marderhund. Sie haben dafür eine GmbH gegründet, die die ersten Verarbeitungsschritte übernehmen und die Felle dann auch vermarkten wollen.
Werden Felle zum Beispiel als Innenfutter verwendet, sei das die ökologischere Variante, sagt der Deutsche Jagdverband. Denn alternativ kämen Kunstfasern auf Erdöl-Basis zum Einsatz.
Das Problem
So nachvollziehbar die Argumentation des Jagdverbandes ist - der Naturschutzbund (Nabu) fürchtet, dass die Nutzung der Felle diese wieder gesellschaftsfähig machen könnte.
Das wiederum könnte die Nachfrage steigen lassen und dazu führen, dass am Ende wieder vermehrt Pelze auf den Markt kommen, für die Tiere leiden mussten und die unter schlechten Bedingungen gehalten werden. Generell spricht sich auch der Nabu nicht gegen eine naturverträgliche Jagd aus.