Greta war mit Freunden feiern - und erlebt einen krassen Kontrollverlust. Sie vermutet, dass ihr damals jemand K.-o.-Tropfen verabreicht hat. Jetzt hat sie immer eine Vertrauensperson dabei, wenn sie ausgeht. Vertrauen kann man wieder lernen, sagt Psychologin Kathrin Thiel.
Ein Trauma kann durch ein einschneidendes Ereignis, das eine Bedrohung für unser Leben oder die körperliche Unversehrtheit darstellt, hervorgerufen werden. Wenn unser Körper von solch einem Erlebnis betroffen war, können wir auch unser Gefühl für unseren Körper zum Teil oder erheblich verlieren, erklärt die Psychologin Kathrin Thiel.
Klare Anzeichen eines Traumas könnten sein, dass wir Geräusche, Gerüche, Gefühle oder sogar Schmerzen immer wieder spüren und durchleben.
Klar denken, aber körperlich handlungsunfähig
Greta hat solch eine erschütternde Erfahrung in ihrem Leben bereits gemacht.
In einer Bar wurde ihr, nachdem sie ein Getränk bestellt hat, plötzlich anders. Da sie vorher nichts getrunken hatte, was diese Reaktion hervorrufen könnte, vermutet Greta heute, dass sie K.-o.-Tropfen in ihrem Getränk hatte.
"Ich war im Kopf total klar, aber konnte nicht sprechen und mich nicht bewegen."
Auf dem Weg zur Toilette kippt Greta um. Sie erinnert sich nur noch bruchstückhaft an die Nacht. Ihr Freund und eine Freundin tragen sie aus der Bar und rufen den Krankenwagen.
Das Schlimmste an dem Erlebnis, schildert Greta: Sie konnte noch klar denken, aber körperlich nicht mehr handeln. Ein kompletter Kontrollverlust.
Zurück zum Körpergefühl finden
Für Greta war es wichtig, sich Strategien zurechtzulegen, um sich wieder sicher zu fühlen. Zum einen bedeutet das für sie, in Bars stark darauf zu achten, wer ihr was ausschenkt und zum Beispiel eher ein Flaschenbier zu trinken als offene Getränke. Auch Vertrauenspersonen helfen ihr, die Situation entspannter zu erleben. Zum anderen versucht Greta auch mit der Erfahrung abzuschließen und sich und dem Leben wieder zu vertrauen.
"Man sollte seinem Gefühl trauen und sich mit Menschen umgeben, die auf einen achten und für einen da sind."
Psychotherapeutin Kathrin Thiel rät nicht dazu, sich zu isolieren. Aus einem Trauma wieder herauszufinden bedeutet häufig tägliche Arbeit an sich selbst. Generell hilft es, sich der Gefahr bewusst zu sein und sich gleichzeitig dem Leben zu stellen. Dabei helfen können einem Freunde oder Familie, die auf einen aufpassen und denen vertraut werden kann. Außerdem könne Sport und Bewegung helfen, Stress abzubauen, der durch Traumata ausgelöst wird.
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