Die Covid-19-Pandemie fordert Universitäten und Fachhochschulen heraus. Manche verschieben den Semesterstart und setzen auf Fernstudium – soweit das möglich ist. Insgesamt gibt es noch einiges zu organisieren, sagt Bildungsexperte Armin Himmelrath.
Einige Universitäten in Deutschland stellen den Lehrbetrieb ein: Baden-Württemberg und Bayern verschieben den Semesterbeginn bis nach Ostern. Einzelne Fachhochschulen auch: Dresden zum Beispiel. In Nordrhein-Westfalen wird noch überlegt (Stand 12.03.2020).
"Überall sind sie auf die Bremse getreten, haben gesagt: Bis Ostern erst mal keine Veranstaltungen. Das betrifft als Erstes im Moment die Fachhochschulen."
Langfristigere Pläne der Hochschulen, etwa in Hinblick auf den möglichen Höhepunkt der Erkrankungen im Sommer, sind Armin nicht bekannt. Der große Blick nach vorne, fehle noch. Die schiere Größe mancher Massenuniversitäten – Armin Himmelrath nennt Köln mit rund 60.000 Studierenden – mache einige Hundert Erkrankungsfälle schon sehr wahrscheinlich.
Vielzahl der Studierenden als Problem
"Tatsächlich sind die Unis im Moment auch ein bisschen hilflos, muss man ehrlicherweise sagen."
Armin Himmelrath weist darauf hin, dass nur wenige der höheren Bildungsinstitutionen auf digitale Kanäle ausweichen können. Videokonferenzen und Chats seien in der gesamten Bildungslandschaft eher Einzelfälle. Eher sei es bei einzelnen Lehrkräften zu beobachten, dass sie auf digitale Angebote setzen, bei Institutionen eher nicht.
Er weist darauf hin, dass sich jahrealte Hoffnungen und Wachstumsprognosen im Bereich E-Learning nicht bewahrheitet hätten.
"Es gab in den Neunzigerjahren eine Prognose, dass innerhalb von fünf bis zehn Jahren für die Hälfte aller Unterrichtseinheiten digital haben würden. Die Zahl haben wir nie erreicht."
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