Noch immer ist die Pille das wichtigste Verhütungsmittel in Deutschland. Doch vor allem jüngere Frauen suchen nach Alternativen. Wir sprechen mit einer Gynäkologin über den Trend. Außerdem fragen wir Männer, was aus ihrer Sicht für oder gegen eine "Pille für den Mann" spricht.
Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt, dass immer weniger deutsche Frauen die Antibabypille nehmen. Deutlich wird das vor allem bei Frauen zwischen 18 und 29 Jahren: Der Anteil der Pille-Nutzerinnen sank zwischen 2011 und 2018 von 72 Prozent auf 56 Prozent.
"Ich habe mit 15 Jahren angefangen, die Pille zu nehmen – 17 Jahre lang. Als ich aufgehört habe, hatte ich plötzlich viel bessere Laune."
Ihr Buch "Freiheit von der Pille" ist für Sabine Kray eine persönliche Unabhängigkeitserklärung. Es geht ihr nicht darum, Gründe für den kompromisslosen Verzicht der Pille zu nennen, sie möchte zum Nachdenken über die Pille anregen.
"Es ist ein individueller Entscheidungsprozess. Manche Frauen leiden an starken Regelschmerzen, dünnem Haar oder fettiger Haut. Da ist der Leidensdruck sehr hoch, und für diese Frauen ist die Pille ein Segen."
Die Gynäkologin Maggie Banys-Paluchowski sagt, für manche Frauen sei die Pille ein "Segen" - besonders, wenn sie unter starken Regelschmerzen oder Akne leiden. In ihren Sprechstunden merke die Ärztin aber, dass viele junge Frauen nach Alternativen suchen. Die Kupferspirale oder Zyklus-Apps seien neue Verhütungsmethoden, die gefragt sind.
Außerdem in "Eine Stunde Liebe":
Männer erzählen uns, ob sie sich eine hormonelle Verhütung vorstellen könnten. An der "Pille für den Mann", eine Hormon-Spritze, wird schon seit Jahren geforscht. Bisher aber ohne Erfolg.