Liebt sie oder er mich? Gibt es Partnerschaften fürs Leben oder nur auf Zeit? Und die Frage: offene Beziehung oder Monogamie? Liebeskrisen gibt es nicht nur bei uns Menschen, auch bei Tieren hängt manchmal der Haussegen schief.
Die Beziehungen, die Tiere eingehen, kann man grob in drei Punkten einteilen:
- wechselnde Partnerschaften
- Paarbindung
- monogame Beziehung
Säugetiere leben eher selten in monogamen Beziehungen – bei ihnen und Primaten, die uns näherstehen, sind es wohl nur etwa fünf bis zehn Prozent. Der Anteil bei Fischen liegt schon höher. Spitzenreiter bei Paarbeziehungen sind aber Vögel, 90 Prozent von ihnen leben in einer Paarbindung.
Biolog*innen definieren echte monogame Beziehungen als lebenslange Partnerschaft mit nur einem Partner für Geschlechtsverkehr. Solche Beziehungen gibt es extrem selten – im Tierreich leben zum Beispiel Schwäne so.
Auch Tiere gehen fremd
Monogamie hat einige Vorteile, aber auch Nachteile. Studien zeigen, dass Blaumeisen-Männchen beispielsweise weniger aggressiv sind und sich an der Aufzucht der Nachkommen beteiligen. Doch die Blaumeisen-Weibchen sind nicht immer treu.
Untersuchungen zeigten, dass die Weibchen fremdgehen – sie verlassen das Nest, wenn der Partner schläft, und kommen zurück, bevor das Männchen erwacht.
"Es gibt auch andere Arten, bei denen die Weibchen unmittelbare Vorteile bekommen, in Form von sogenannten Brautgeschenken: dass die Männchen also in der Regel etwas zu fressen mitbringen."
Der natürliche Vorteil beim Fremdgehen im Tierreich besteht darin, möglichst viele und möglichst gesunde Nachkommen in die Welt zu setzen. Die Tiere versuchen, die genetische Qualität ihres Nachwuchses zu verbessern, indem sie Varianz ins Erbgut bekommen. Die nächste Generation ist dann im Schnitt etwas fitter.
Werden Tiere eifersüchtig?
Tiere können wohl auch eifersüchtig werden – zumindest scheinen Experimente das nahezulegen. Bei Taubenpaaren etwa konnte das gezeigt werden: Trennt man das Weibchen und setzt es in einen Käfig neben ein fremdes Männchen, dann reagiert bei der Rückkehr der Partner aggressiver gegen das Weibchen und zeigt weniger Balzverhalten.