Eine große Vereisung auf der Erde, weitreichender als die spätere Eiszeiten, führt zum ersten Massenaussterben auf unserem Planeten.

Am Anfang entsteht alles Leben im Wasser. Erst entwickeln sich Einzeller, und vor rund 540 Millionen Jahren entstehen relaitv schnell unzählige Tierstämme. Wissenschaftler sprechen von einer "Kambrischen Artenexplosion". Bizarre Tiere besiedeln die Meere wie die spitz zulaufenden Schultüten, die Nautiliden, aus deren kegelförmigen Gehäusen am Ende ein Kopf mit Tentakeln herausragt.

"Das sind gestreckte Nautiliden, die beträchtliche Größen erreichen konnten von vielen Metern. Und diese Meterangaben, sieben, acht Meter, das bezieht sich nur auf die Gehäuse. Da ist der Weichkörper noch nicht mitgerechnet."
Jes Rust, Paläontologe am Steinmann-Institut der Universität Bonn

Mit dem Rückstoßprinzip haben sich die Tiere im Wasser wie Torpedos nach vorne geschossen. Die heutigen Nachfahren, die Nautilus, sind nicht mehr lang gestreckt, sondern eingerollt wie in ein Schneckengehäuse. Weit verbreitet sind auch die Trilobiten, die wie riesige Kellerasseln aussehen. Die größte bekannte Art misst einen halben Meter.

Nautilus oder Perlboot
Ein Perlboot oder Nautilus - Nachfahre der Nautiloiden

Tod durch Gammablitz?

Doch dann vereist die Erde. Große Eisschichten bilden sich. Der Meeresspiegel sinkt um mehrere Hundert Meter ab. Der riesige Urkontinent Godwana wird mit einem Eispanzer überzogen. Den Tieren im Meer wird die Lebensgrundlage entzogen. Ein Massensterben setzt ein und der größte Teil der Tierarten im Meer verschwindet. Auch von den Nautiliden und Trilobiten bleiben nur wenige übrig.

Hypothese Zwei

Der Astrophysiker Tsvi Piran aus Israel glaubt, dass eine gewaltige Detonation für das Massenaussterben gesorgt haben könnte. Die extreme Gammastrahlung zerstört die Ozonschicht der Erde komplett. Die UV-Strahlung der Sonne kommt so ungehindert bis zum Erdboden durch und schädigt damit jedes Leben auf der Erde.

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Shownotes
The Big Five
Eiszeit hoch zehn
vom 29. Dezember 2014
Moderator: 
Christoph Sterz
Autor: 
Michael Böddeker