Alternativen zu Kuhmilch sind beliebt. Damit sie auch so schön schäumen wie Milch, werden viele Tricks angewandt. Manchen Drinks werden aber auch Stoffe hinzugefügt, die nicht gut für unsere Gesundheit sind. Daher sollten wir auf die Inhaltsstoffe von Hafer-, Sojamilch und anderen Ersatzprodukten achten.
Mittlerweile gibt es vegane Barista-Milchalternativen aus Hafer, Mandel, Reis oder Kokos, mit denen sich Schaum erzeugen lässt. Viele setzen dennoch auf Kuhmilch, wenn sie eine perfekte Schaumkrone auf einen Cappuccino setzen wollen.
"Es geht dabei um zwei Sachen: die Schäumbarkeit und den Geschmack. Der Milchgeschmack sollte im Kaffee nicht zu präsent sein. Selbst Kuhmilch hat ja einen Eigengeschmack."
Um guten Schaum zu erzeugen, braucht es ein paar Eigenschaften. Kuhmilch enthält viel Eiweiß und relativ viel Fett, etwa 3,5 Prozent. Weil Soja-Drink ähnliche Eigenschaften besitzt, war es lange die beliebteste Alternative zum Aufschäumen. In anderen Milchalternativen sind dagegen viel weniger Fett und Eiweiß enthalten, deshalb haben Herstellende den Fett- und Proteingehalt nach oben geschraubt, zum Beispiel indem sie ein bisschen Soja-Drink daruntermischen.
Zwar haben wir uns an den Geschmack von Kuhmilch gewöhnt, meint Deutschlandfunk-Nova-Reporter Sebastian Sonntag, wir können uns auch umgewöhnen. "Das dauert ein bisschen, ist aber möglich."
Um dem Kuhmilchgeschmack möglichst nahezukommen, haben Herstellende die Fertigungsprozesse verändert, sodass Milchalternativen immer mehr zu designten Industrieprodukten werden.
Getreidedrinks fehlen Inhaltsstoffe wie Calcium
Durch diese Veränderungen sind die Produkte erst zu Kuhmilch-Alternativen geworden. Dennoch fehlen beispielsweise Haferdrinks wichtige Spurenelemente wie Calcium, die in Kuhmilch enthalten sind. Auch Vitamin D – das unter anderem für den Knochenstoffwechsel und die Aufnahme von Calcium wichtig ist – fehlt in den Getreidedrinks. Daher werden die Inhaltsstoffe den Getränken künstlich hinzugefügt. Der täglichen Calciumbedarf kann aber über andere Lebensmittel wie Grünkohl, Brokkoli oder Nüsse gedeckt werden.
Zucker und Phosphate
Vor allem auf den Zuckergehalt der Milchalternativen sollten wir achten. Der kann vor allem bei Getreidedrinks höher sein als bei Kuhmilch. Der Grund: Sie werden fermentiert. "Bei dem Gärungsprozess entsteht eben Zucker", sagt Sebastian. Bei den Milchalternativen gibt es auch viele zusätzlich gesüßte. Ihr solltet also immer die Zutaten beachten.
Ernährungsmediziner Matthias Riedel weist in der ARD darauf hin, dass in einigen Barista-Varianten Phosphate enthalten sind. Die sorgen dafür, dass der Drink weniger sauer ist. "Auch wenn Säureregulatoren wie Kaliumphosphat nur in geringen Mengen in manchen Pflanzendrinks enthalten sind, so ist das für unsere Gesundheit nicht gut. Zusätzlich zugesetzte künstliche Phosphate können unsere Nieren schädigen." Ganz besonders schädlich sei dies für Menschen mit einer Nierenvorerkrankung, sagt der Ernährungsmediziner.