Varion hat seinen Handwerksberuf geschmissen und macht jetzt nur noch Youtube. Sein Kanal hat mehr als eine Million Abonnenten. Im Interview erzählt er, warum er am liebsten alles selbst macht und inwiefern ihm seine Ausbildung auf Youtube zum Erfolg verhilft.
Varion ist definitiv einer der wenigen Youtuber, die wissen, wie man Gabelstapler fährt oder ein Tor baut. Der 27-Jährige ist gelernter Metallbauer, hat seinen Job aber vor ein paar Monaten aufgegeben und ist jetzt hauptberuflicher Youtuber.
Kurze Sketch-Videos – oft zum Thema Handwerk
Auf seinen Kanal stellt Varion meist kurze "Sketch-Videos" - so nennt er es jedenfalls selbst. Dabei verkörpert er eine oder mehrere Personen, meist Handwerker, und parodiert deren Alltag. Die Dialoge sprudeln dabei einfach nur so aus ihm heraus, erzählt er. Die schnellen Schnitte der Videos verstärken den Eindruck. An Ideen mangele es ihm nie, sagt er.
"Ich hab eigentlich immer neue Ideen. Manchmal weiß ich nur die Pointe, manchmal fange ich von vorne an zu schreiben und es kommen neue Figuren dazu."
Seine Skripte schreibt Varion erst seit kurzer Zeit am Computer. Bis vor zwei Monaten hat er alles mit der Hand notiert – ganz oldschool mit Kuli und Zettel. Seit ein paar Monaten wird er bei der Produktion seiner Youtubevideos von seinem kleinen Bruder unterstützt, der hinter der Kamera steht. Da sei es gut, wenn der seine Sauklaue nicht entziffern müsse.
Varion profitiert von seiner Handwerkslehre
Grundsätzlich ist es Varion wichtig, seine Videos alleine zu machen. Von der Idee, dem Skript bis zum Dreh, dem Schnitt und dem Hochladen – das geht alles aus einer Hand und so soll es auch erst mal bleiben, sagt er.
Von seiner Lehre als Metallbauer profitiert der Youtuber ungemein. Damals, nach der Schule, habe er nicht gewusst, was er machen solle, sagt Varion. Da habe er bei seinem Vater in der Firma angefangen. In seinen Videos sieht man ihn auch heute noch Gabelstapler fahren, aber vor allem aus dem täglichen Kontakt mit Kunden, Mitarbeitern und Chefs habe er viel mitgenommen, resümiert er.
"Aus der Lehre als Metallbauer habe ich diese ganzen handwerklichen Aspekte mitgenommen, aber auch die Erfahrung im Umgang mit Kunden, Kollegen und Chefs."
Als Youtuber hat Varion jetzt zwar nicht unbedingt weniger Arbeit als früher, dafür steht er jetzt nicht mehr morgens um fünf sondern erst um sieben auf, sagt er. Da sei er sehr diszipliniert. Um acht Uhr fängt er an zu arbeiten. Und der größte Vorteil: "Heute komme ich nicht mehr dreckig von der Arbeit und muss stundenlang duschen."