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Donald Trump hat bisher nur wenige Widersacher, die ihn offen im Senat angreifen. Eine davon ist die demokratische Senatorin Elissa Slotkin. Besonders Frauen bieten Trump die Stirn. Aber warum?

In ihrer Antwort auf Trumps jüngste Kongressrede hielt die Demokratin Elissa Slotkin eine klare Gegenrede. Die Kongressabgeordnete aus Michigan, die zuvor als CIA-Analystin gearbeitet hatte, kritisierte Trumps chaotischen Regierungsstil.

Unsere Washington-Korrespondentin Doris Simon sieht in Slotkin eine wachsende Schlüsselfigur der Demokraten. Sie betonte, die Rede sei insofern beeindruckend gewesen, weil sie ruhig, aber präzise und knapp das genaue Gegenteil zu Donald Trump gesagt habe.

Sie erklärt zwar, dass Veränderungen in den Regierungsbehörden absolut notwendig seien, dies jedoch nicht auf so chaotische Weise geschehen müsse, wie beispielsweise durch ständige Entlassungen von Menschen, die für den Schutz der Atomwaffen oder die Sicherheit des Flugverkehrs verantwortlich seien.

"Die Rede war insofern schon beeindruckend, weil sie ruhig, aber auf den Punkt und knapp eben das genaue Gegenteil zu Donald Trump gesagt hat."
Doris Simon, Deutschlandfunk-Washington-Korrespondentin

Slotkin fordere mehr Engagement und sehe die Demokraten in der Pflicht, sich deutlicher gegen Trump zu positionieren. Laut Simon rufe Slotkin die Bürger dazu auf, aktiv zu bleiben, sich zu organisieren und nicht abzuschalten.

Unkonventionelle Kampfansage aus Texas

Auch in den sozialen Medien regt sich der Widerstand. Eine besonders präsente Figur ist die texanische Abgeordnete Jasmine Crockett. Sie setzt auf Direktheit und nutzt Plattformen wie Instagram, um ihre Botschaft zu verbreiten. Nach Trumps Rede erwidert sie in den sozialen Netzwerken, Trump rede allen möglichen Unsinn – „Bullshit“. Sie betont, dass sie sich das nicht gefallen lassen würden.

"Sie ist auch einfach ein Typ, immer sehr auffällig geschminkt und auch in ihrem Ausdruck eben nicht so die übliche Abgeordnete."
Doris Simon, Deutschlandfunk-Washington-Korrespondentin

Doris Simon beschreibt sie als eine Politikerin, die sich von den traditionellen Mustern abhebe. Sie sei wahnsinnig aktiv in den sozialen Medien und nicht nur in der schwarzen Community beliebt.

Simon betont, dass sie ein Typ sei, der durch auffälliges Make-up und einen ungewöhnlichen Ausdruck nicht dem Bild einer typischen Abgeordneten entspreche. Ihre radikale Offenheit mache sie zu einer gefragten Stimme des Widerstands.

Republikanische Kritikerinnen: Eine seltene Spezies

Während in der demokratischen Partei viele Frauen Trump herausfordern, bleibt es bei den Republikanern meist still. Laut Doris Simon gibt es kaum Frauen in der Partei, die offen Kritik üben.

"Ich brauche in der Regel keine zwei Hände, um diejenigen zu nennen, die laut etwas sagen, gegen welche Politik auch immer von Trump."
Doris Simon, Deutschlandfunk-Washington-Korrespondentin

Zwei der wenigen Ausnahmen sind die Senatorinnen Lisa Murkowski aus Alaska und Susan Collins aus Maine.

Besonders Murkowski sorgte mit ihrer Kritik an Trumps Verhalten gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj für Aufsehen. Sie bezeichnete die Annäherung Trumps an Wladimir Putin als "Bedrohung der Demokratie".

Doris Simon hebt hervor, dass dies eine deutliche Positionierung ist, gerade in einer Partei, in der sonst fast alle schweigen.

Überraschende Distanz zu Trump

Selbst im Obersten Gericht regt sich Widerstand. Amy Coney Barrett, die von Trump selbst in den Supreme Court berufen wurde, hat sich in mehreren Entscheidungen von ihm distanziert. Laut Doris Simon war das für viele unerwartet.

Von Amy Coney Barrett hatte das niemand erwartet, Widerspruch. Aber die hat in den letzten zwei Jahren häufiger mit der liberalen Minderheit gestimmt."
Doris Simon, Deutschlandfunk-Washington-Korrespondentin

Besonders in Fragen des Abtreibungsrechts entschied Barrett zuletzt gegen konservative Hardliner. Sie sprach sich dafür aus, den Zugang zu Not-Abtreibungen weiterhin zu ermöglichen – eine Position, die ihr innerhalb der republikanischen Kreise viel Gegenwind einbrachte.

Shownotes
USA
Starke Frauen gegen Trump
vom 07. März 2025
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächspartnerin: 
Doris Simon, Deutschlandfunk-Korrespondentin in den USA