Die Gewalt in Charlottesville hat gezeigt: Die rechtsextreme Szene in den USA ist aktiv - und sie fühlt sich gestärkt, sagt Crister Garrett, Professor für Amerikanische Kultur und Geschichte.

Am Wochenende kam es zur Eskalation: Hunderte Anhänger des Ku-Klux-Klans und andere Rechtsextremisten hatten sich in Charlottesville versammelt. Der Zusammenstoß mit den Gegendemonstranten war brutal und blutig. Die Bilanz: Drei Menschen starben, 35 wurden teils schwer verletzt. Es war der größte Aufmarsch von Rechtsextremisten und Neonazis in den USA seit Jahrzehnten.

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"Die Alt-Right-Bewegung ist ein Sammelsurium von - bislang - Randgruppen in der Gesellschaft, die einen weißen Nationalismus und Rassismus predigen."

Donald Trump, so sagt Crister Garrett, habe während der Wahl immer wieder mit der Alt-Right-Bewegung und anderen extrem rechten Gruppen kokettiert. Die fühlten sich nun durch Trump und Steve Bannon im Weißen Haus gestärkt und seien bereit, in der Öffentlichkeit zu demonstrieren und sich zu äußern.

"Nazismus hat schon immer eine robuste Gefolgschaft gehabt in den USA."
Crister Garrett, Professor für Amerikanische Kultur und Geschichte an der Universität Leipzig

Nach der Gewalt in Charlottesville haben sich viele Politiker und Prominente in den USA klar positioniert. Jeff Sessions, US-Justizminister, benannte die Ereignisse klar als "inländischen Terrorismus". "Viele Stimmen in der Gesellschaft", sagt Crister Garrett, "koalieren gegen die Alt Right-Bewegung, und das wird den Präsidenten immer mehr unter Druck setzen."

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Zwei Tage nach Charlottesville und viel öffentlicher Kritik hat sich nun Präsident Trump öffentlich vom Rechtsextremismus distanziert: "Rassismus ist böse", sagte er in einer Erklärung, und für Gruppen wie den Ku-Klux-Klan, Neonazis oder weiße Rassisten sei kein Platz in den USA.

Shownotes
USA
Ku-Klux-Klan, Neonazis und Alt-Right
vom 14. August 2017
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Crister Garrett, Professor für Amerikanische Kultur und Geschichte an der Universität Leipzig