In den USA hat die Lebensmittelaufsicht genetisch veränderten Lachs für den Handel zugelassen. Der Gen-Lachs sei für den Verzehr unbedenklich.

Der Gen-Lachs heißt bei seinen Kritikern nur "Frankenfish" - eine Wortschöpfung aus "Frankenstein" und "Fish". Genetisch verändert wurde der Atlantische Lachs, indem Gene des pazifischen Chinook-Laches und des Meeres-Dickkopf auf ihn übertragen wurden. Die Gen-Mischung hat für die Züchter zwei Vorteile: Der Lachs ist bereits nach 16 bis 18 Monaten statt nach 30 Monaten ausgewachsen und überlebt auch in sehr kalten Gewässern, so dass er das ganze Jahr über gezüchtet werden kann.

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Die Food and Drug Administration, die US-amerikanische Lebensmittelaufsicht, hat den Gen-Lachs fünf Jahre lang geprüft und ihn für den Verzehr als unbedenklich eingestuft. Kritiker bemängeln, dass es in den USA keine Kennzeichnungspflicht gibt. Weil der Gen-Lachs sich äußerlich von dem übrigen Lachs nicht unterscheidet, müssten dann die Konsumenten jedes Lachsangebot in der Auslage liegen lassen, wenn sie keinen Gen-Lachs essen wollen. Aus diesem Grund wollen einige Supermarktketten den Fisch gar nicht ins Sortiment nehmen.

"Frankenfish" auf dem Europa-Teller?

Außerdem befürchten Gegner, dass der "Frankenfish" aus den Kulturen der Firma AquaBounty, die sich in Panama und Kanada befinden, ausbrechen und sich unkontrolliert vermehren könnte. Nach Europa könnte der Gen-Lachs aber auf dem Handelswege kommen, das würde TTIP ermöglichen. Weil der genetisch veränderte Lachs nicht gekennzeichnet wird, müsste er das auch nicht für den EU-Markt sein. Sollte die EU eine Kennzeichnungspflicht für den Gen-Lachs verlangen, hätte sie mit einer Klage zu rechnen.

Nur zertifizierten Fisch kaufen

Aquakulturen an sich stehen ebenfalls in der Kritik wegen der fragwürdigen Bedingungen der Massentierhaltung. Wer politisch korrekten, nachhaltigen Fisch konsumieren möchte, sollte auf die Siegel "Marine Stewardship Council" (MSC), "Friend of the Sea" (FOTS), ASC, Naturland und EU Bio-Siegel achten.

Mehr über den Gen-Lachs:

Shownotes
Gentechnik
Guten Appetit mit "Frankenfish"!
vom 20. November 2015
Moderatorin: 
Daniela Tepper
Gesprächspartner: 
Matthias Wurms, Wissensnachrichten