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Ist er zu alt und unfit? Besonders die jüngeren Demokrat*innen sehen Joe Biden inzwischen kritisch als US-Präsidentschaftskandidaten. John Grosser ist Mitte 20 und macht von Deutschland aus Wahlkampf für Demokraten. Er sagt: Ich stehe weiter hinter Biden.

Joe Biden hat ganz eindeutig das erste TV-Duell gegen Donald Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf verloren. Er selbst sagt, er wäre müde gewesen und hatte nur einen schlechten Tag. Nach viel Kritik an seinem Auftritt hat Joe Biden in einem Brief an die Parteimitglieder der Demokraten beteuert, dass er der einzige sei, der Donald Trump schlagen könne und auch weiterhin Präsidentschaftskandidat sein möchte.

Zweifel an Bidens Eignung

Die Parteimitglieder und die Wähler*innen sehen Joe Bidens Kandidatur hingegen gemischt, erklärt USA-Korrespondentin Doris Simon. Sie berichtet, dass seit dem TV-Duell auch innerhalb der Partei große Zweifel aufgekommen sind, ob Joe Biden fit genug ist für eine weitere Amtszeit.

Ihre Beobachtung: Afroamerikanische Frauen unterstützen Bidens Kandidatur weiterhin. Aber gerade bei jüngeren oder mittelalten Wähler*innen stellt sich die Frage nach einem Ersatzkandidaten oder einer Ersatzkandidatin, berichtete Doris.

Gründe, die für Joe Biden als Kandidat sprechen

John Grosser ist ebenfalls ein junger Demokrat. Er ist Mitte zwanzig und arbeitet bei den Democrats Abroad am Wahlkampf im Ausland mit. Für ihn steht fest: Joe Biden ist (immer noch) der richtige Präsidentschaftskandidat! John erklärt, Joe Biden habe in seiner Amtszeit sehr viel erreicht.

"Das ist ganz unglaublich, was er geschafft hat – welche Gesetze er geschafft hat, durch den Kongress zu bringen."
John Grosser, Democrats Abroad

Joe Biden ist für viele Amerikaner ein Kämpfer. Er hat es geschafft, Gesetze zu verabschieden, bei denen es aussichtslos erschien, eine Mehrheit zu bekommen. Doris Simon fügt hinzu, dass Joe Biden gelernt hat, bei Niederlagen nicht aufzugeben. Genau so ist er Präsident geworden, meint sie.

Und den Präsidentenjob, den liebt Joe Biden so sehr, dass er das Versprechen von 2020, Kamala Harris für diese Wahl fit zu machen, eben nicht eingehalten hat. Stattdessen ist er sich sicher, selbst der beste Kandidat der Demokraten zu sein, sagt unsere Korrespondentin.

Bidens Herausforderungen und Ersatzkandidaten

In den Umfragen gibt es keine*n andere*n potenzielle*n Kandidat*in, der oder die besser da stehen würde als Biden. Aber der US-Präsident liegt in den Polls hinter seinem Kontrahenten Donald Trump. John Grosser glaubt, dass das daran liegt, dass die Kernwähler*innen mehr für Biden mobilisiert werden müssen.

Doris Simon schätzt ein, dass es den Demokrat*innen jetzt noch möglich wäre, eine neue Kandidatin oder einen neuen Kandidaten zu ernennen, wenn Joe Biden zurücktreten würde. Aber wer könnte in den nur vier Monaten bis zur US-Wahl die Wählenden so wie Biden oder noch mehr überzeugen?

"Es gibt den Biden- und Harris-Wahlkampffonds mit 91 Millionen Dollar Cash."
Doris Simon über eine mögliche Finanzierung von Kamala Harris als Kandidatin

Einzig Kamala Harris sieht John Grosser als mögliche Ersatzkandidatin, falls Biden gesundheitlich ausfallen würde. Und auch Doris Simon sieht das ähnlich. Sie erklärt, dass Präsidentschaftskandidat*innen sehr viel Geld haben müssen, um einen erfolgreichen Wahlkampf zu gestalten.

Andere potenzielle Kandidat*innen hätten schlichtweg zu wenig Geld zu Verfügung. Kamala Harris hingegen, die bei den Umfragen aktuell schlecht abschneidet, hat die Möglichkeit, .

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Demokraten
US-Wahl: Wer hat noch Bock auf Biden?
vom 08. Juli 2024
Moderatorin: 
Ilka Knigge
Gesprächspartner: 
John Grosser, Democrats Abroad
Expertin: 
Doris Simon, USA-Korrespondentin