Ein Jahr lang hat der US-Playboy keine nackten Frauen gezeigt. Jetzt ist das wieder vorbei. Die Models lassen ab sofort wieder ihre Hüllen fallen. Laut Kreativchef Coop Hefner war und ist Nacktheit in dem Männermagazin sowieso kein Problem. Hat er damit Recht?
Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, ist Nacktheit nicht gleich Nacktheit. Für Stevie Schmiedel von Pinkstinks ist sie grundsätzlich zwar kein Problem, kann aber zu einem werden, wenn der Kontext nicht stimmt. Und genau das bemängelt sie beim Männermagazin Playboy.
Da hilft es ihrer Meinung auch nicht, wenn die Macher mit künstlerischer Attitüde an die Bilder herangehen. Für Schmiedel ist die weibliche Darstellung im Gesamtkontext des Playboys viel zu unterwürfig.
Das spiegelt sich auch dadurch wieder, dass in den politischen und gesellschaftlichen Artikeln des Magazins Frauen in der Regel keine Rolle spielen.
"Die Frauen, die im Playboy vorkommen, sind eben die Dekoration. Und genau das ist das Problem, dass wir mit dem Playboy haben."
Das richtige Zusammenspiel von Nacktheit und dem dazugehörigen Kontext haben die Macher von Pinkstinks zuletzt in der Kampagne Sexismus in der Werbung thematisiert. So haben ihrer Meinung nach halbnackte Frauen auf Motorhauben genauso wenig zu suchen, wie neben Hundefutter oder lasziv über Autoreifen drapiert.
Dass bei Dessouswerbung Frauen nackt oder halb nackt dargestellt werden, hält Stevie Schmiedel dagegen für ein geringeres Problem, weil das natürlich zum Kontext des beworbenen Produktes passt.