Gut und leicht lernen gelingt am besten mit dem "Geist des Anfängers". In der Achtsamkeit wird dieser unvoreingenommene Blick auf Neues geübt. Wir lernen so, die Dinge zu sehen, wie sie sind. In dieser Achtsam-Folge zeigen die Psychologin Main Huong Nguyen und Deutschlandfunk-Nova-Moderatorin Diane Hielscher wie wir diesen "Anfängergeist" erreichen.
Wie fühlt ihr euch, wenn ihr etwas lernt, das ihr auch wirklich lernen wollt? Wie ist es, das erste Mal eine neue Sprache zu sprechen, einen Origamivogel zu basteln oder ein neues Gericht zu kochen?
Neuer Mensch durch Lernen
Lernen gibt uns das Gefühl zu wachsen, es macht uns selbstwirksam. Durch das neue Wissen fühlen wir uns wie ein "neuer" Mensch und entdecken neue Seiten an uns. Lernen verändert, wie wir denken und wie wir die Welt wahrnehmen.
"Wenn wir Begeisterung spüren, geht das Lernen übrigens viel besser! Je mehr wir uns für etwas Neues öffnen, desto mehr wir unser Mindset so ausgerichtet haben, dass Lernen gut und nicht lästig ist, desto leichter wird es uns fallen."
Unser Gehirn besteht aus etwa 85 Milliarden Neuronen. Wenn wir lernen, werden neue Verbindungen zwischen Neuronen erschaffen. Dieses Phänomen wird als Neuroplastizität bezeichnet - die Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern.
Gehirn verändert sich durch Lernen
Veränderung heißt aber nicht nur, neue Verbindungen zwischen Neuronen zu schaffen, sondern auch, sie zu verstärken, zu schwächen oder abzubauen. Verbindungen werden stärker, je mehr wir üben.
Dinge sehen, wie sie sind
Um gut und leicht zu lernen, können wir einen sogenannten "Anfängergeist" kultivieren.
"Deswegen kultivieren wir in der Achtsamkeit auch immer diesen neuen frischen Blick."
In dem Buch von Shunryu Suzuki "Zen-Geist, Anfänger-Geist" heißt es:
"Die Praxis des Zen-Geistes ist der Geist des Anfängers. Die Unschuld der ersten Frage 'Was bin ich?' ist für die gesamte Zen-Praxis erforderlich. Der Geist des Anfängers ist leer, frei von den Gewohnheiten des Experten, bereit zu akzeptieren, zu zweifeln und offen für alle Möglichkeiten. Es ist die Art von Geist, die die Dinge sehen kann, wie sie sind, die Schritt für Schritt und in einem Augenblick die ursprüngliche Natur von allem erkennen kann."
Main Huong und Diane gehen den Fragen nach: Was ist "Anfängergeist" und wie können wir ihn kultivieren? Wann sind wir besessen von dem, was wir lernen? Wie kann uns das Lernen beim gesunden Altern helfen?
Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de