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Es ist keine leichte Zeit für Jobsuchende. Viele Betriebe, die schwer von der Pandemie und der Wirtschaftskrise getroffen sind, stellen keine oder weniger neue Auszubildende ein. Um Anreize zu schaffen, hat das Kabinett eine Verdoppelung der Ausbildungsprämie und weitere Maßnahmen beschlossen.

2020 gab es über 50.000 Ausbildungsplätze weniger als im Jahr davor. Das entspricht einem Minus von circa neun Prozent. Besonders heftig erwischt hat es die Tourismuskaufleute mit einem Minus von rund 60 Prozent, sagt unser Reporter Johannes Döbbelt.

"Im letzten Jahr gab es über 50.000 Ausbildungsplätze weniger als im Jahr davor. Das ist ein Minus von rund neun Prozent. Ganz krass ist es beispielsweise bei Tourismuskaufleuten mit einem Minus von fast 60 Prozent."
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk Nova

Das liegt unter anderem auch daran, dass es weniger Schulabgänger gab, aber natürlich ist auch die Corona-Pandemie ein Faktor. Dazu kann es sein, dass Suchende in Corona-Zeiten umgedacht haben. Statt einer Ausbildung zur Köchin oder zum Frisör machen sie vielleicht einen weiteren Schulabschluss, gehen auf die Uni oder haben in eine andere Branche gewechselt.

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Das Handwerk oder der Öffentliche Dienst haben 2020 zum Beispiel relativ viele Ausbildungsverträge abgeschlossen, nicht wirklich weniger als vor der Pandemie. Maurer- oder Dachdeckerbetriebe haben sogar mehr Leute ausgebildet.

Keine Praktika und Ausbildungsmessen

Das Problem für Berufs-Interessierte ist, überhaupt herauszufinden, welche Ausbildung man beginnen möchte. Wegen der Corona-Krise werden keine oder nur sehr wenige Praktika angeboten, merkt das Bundesinstitut für Berufsildung an. Außerdem gab es keine Ausbildungsmessen oder Jobbörsen und damit kaum Berufsberatung für Schülerinnen und Schüler.

"Praktika wurden durch Corona demnach in vielen Unternehmen komplett gestrichen. Außerdem gab es keine Ausbildungsmessen oder Jobbörsen."
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk Nova

Auch für Auszubildende hat sich die Situation geändert. Je nach Branche fürchten viele, ihren Job zu verlieren oder nicht übernommen zu werden. Andere wiederum haben die etwas seltsame Situation, dass sie ziemlich alleine sind im Betrieb – und zwar dann, wenn der Betrieb von Kurzarbeit betroffen ist. Davon sind sie laut Tarifvertrag ausgeschlossen. Wenn sonst kaum jemand im Betrieb arbeite, gefährde das die Ausbildungsziele, sagt Julia Böhnke, Bundesjugendsekretärin bei Verdi.

Hilfsprogramm wird aufgestockt

Seit letztem Sommer gibt es das Programm "Ausbildungsplätze sichern" mit dem die Bundesregierung Ausbildungsplätze und Auszubildende fördern will. Das soll jetzt noch mal ausgebaut werden. Konkret geht es darum, kleine und mittelgroße Betriebe mit einer Azubi-Prämie zu unterstützen. Pro Ausbildungsplatz sind das künftig bis zu 6.000 Euro vom Staat. Das ist doppelt so viel wie zuvor.

"Die Betriebe kriegen für jeden Ausbildungsplatz künftig bis zu 6.000 Euro vom Staat, das ist doppelt so viel wie bisher."
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk Nova

Förderungen erhalten sollen aber nur Betriebe, die einen wirtschaftlichen Schaden hatten, so Arbeitsminister Hubertus Heil. Etwa, wenn sie Kurzarbeit machen mussten oder Umsatzeinbußen hatten.

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Des Weiteren sollen die Arbeitsplätze von Auszubildenden gesichert werden, die ihren Job verloren haben, weil ihr Betrieb insolvent gegangen ist. Werden sie von anderen Betrieben übernommen, soll es für die Unternehmen ebenfalls eine Prämie geben.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Arbeitsmarkt
Corona-Krise: Mehr Geld für Ausbildungsbetriebe
vom 17. März 2021
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Johannes Döbbelt, Deutschlandfunk Nova