Demos gegen Rechtsextremismus gibt es zurzeit viele. Vor allem die in großen Städten bekommen auch große Aufmerksamkeit. Es gibt aber auch viele kleine Orte, die sich gegen rechte Ideologien einsetzen ‒ und das auch schon sehr lange. Einer davon: Spremberg in Brandenburg.
Das Bündnis #unteilbar Spremberg setzt sich schon seit mehreren Jahren für eine demokratische Zivilbevölkerung ein. Zum Bündnis gehört auch Anne. Sie hat am Wochenende an einer Demo gegen Rechtsextremismus teilgenommen.
Die war eine Gegenveranstaltung zur Demonstration einer rechtsextremen Kleinstpartei. Angemeldet hatte das Unteilbar-Bündnis ihre Demo schon Ende letzten Jahres. Also noch vor der großen Demonstrationswelle, die es zurzeit gibt. Aber Anne hat schon den Eindruck, dass dadurch der Zulauf auch in Spremberg noch größer geworden ist, sagt sie.
"Ich denke auch, dass es [die Demonstrationen deutschlandweit] einen Einfluss darauf hatte, dass auch nicht so viele bei dieser rechten Demo mitgelaufen sind."
Anne macht seit drei Jahren bei #unteilbar Spremberg mit. Ihr Heimatort habe schon immer ein rechtes Problem gehabt und ihr sei es schon immer wichtig gewesen, sich dagegen einzusetzen.
"In der Jugend hatte man da einfach noch nicht so die Möglichkeiten. Und da gab es diesen einen Samstag [...] und ich sah, dass auf dem Marktplatz bei uns in Spremberg, quasi im Zentrum der Stadt, eine bunte Veranstaltung war. Und ich wusste davon gar nichts, hab dann angehalten und bin dahingegangen", erzählt Anne. Sie hat dann ihre Nummer bei den Organisatoren der Veranstaltung hinterlassen und gehört seitdem dazu.
Aktivismus jenseits der Großstadt: Aufpassen, was man sagt
Für Anne macht es einen Unterschied, ob man sich in einem kleinen Ort wie Spremberg gegen Rechtsextremismus einsetzt oder in einer Großstadt. "Man muss aufpassen, was man sagt", meint sie. Sie würde beispielsweise gerne etwas aktivistischer arbeiten, aber im kommunalen Umfeld müsse man Sachen einfach etwas anders angehen.
"Ich kann nicht sagen: 'Mit dir rede ich nicht.' Wenn du aufhörst, mit Leuten zu reden, kommst du in unserer kleinen Stadt nicht weiter."
Anne findet es wichtig, mit den Menschen in Spremberg generationenübergreifend in Dialog zu bleiben, um in der Sache weiterzukommen.