Traurige Musik hören kann Spaß machen - man beschäftigt sich mit negativen Emotionen, ohne Konsequenzen für das echte Leben fürchten zu müssen.
Wenn wir schlecht drauf sind, hören wir oft traurige oder zumindest ruhige Musik. Das macht uns aber nicht unbedingt trauriger, sondern kann sogar Freude bereiten, belegt eine Studie der Forscher Liila Taruffi und Stefan Koelsch der Freien Universität Berlin.
"Es macht Spaß, dass ich mich mit traurigen oder mit negativen Emotionen beschäftigen kann, ohne dass das tatsächliche echte negative Konsequenzen für mein Leben hätte."
Menschen, die häufiger mal schlecht drauf oder melancholisch sind und vielleicht depressive Phasen haben, hören auch traurige Songs. Sie hören die Musik, um ihre Trauer und Melancholie zu verarbeiten und Trost zu finden. Es gibt zwar auch Menschen, die melancholische Musik noch weiter runter zieht, die sich dann erst richtig mies fühlen - aber die sind eher die Ausnahme.
"Wir haben heraus gefunden, dass die Emotion, die traurig-klingende Musik hervorruft, nicht in erster Linie Traurigkeit ist, sondern in den meisten Fällen so etwas wie Nostalgie."
Nostalgie ist dann tedenziell doch eher ein positives Gefühl, zumindest wenn die Erinnerungen schöne sind. Zur Not macht man es sich einfach im Selbstmitleid gemütlich.