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Wer unter dem Restless-Legs-Syndrom leidet, spürt ein unangenehmes Kribbeln, Ziehen oder Stechen in den Beinen – und zwar sobald sie ruhig liegen. Betroffene können oft nicht zur Ruhe kommen und auch nicht einschlafen. Was hilft?

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) oder "Syndrom der unruhigen Beine" ist eine neurologische Erkrankung, die relativ häufig ist. In Europa und Nordamerika sind je nach Studie zwischen fünf und 13 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Wer unter RLS leidet, spürt einen Bewegungsdrang in den Beinen, manchmal auch in den Armen. Dazu kommt ein seltsames Gefühl in den Gliedmaßen oder auch ein Gefühl der Unruhe. Die Symptome treten vor allem am Abend bzw. in der Nacht auf oder werden dann zumindest stärker.

Bewegung hilft

Auch im Sitzen oder Liegen verstärken sich die Symptome. Bewegen sich die Betroffen, dann spüren sie das unangenehme Gefühl weniger. Und dann gibt es noch ein letztes Kriterium, damit RLS diagnostiziert werden kann, sagt Schlafforscherin Dr. Christine Blume von der Universität Basel:

"Die Beschwerden dürfen nicht Symptome einer anderen Erkrankung sein. Das ist wichtig, weil auch andere Erkrankungen Symptome wie bei RLS machen können, zum Beispiel Wadenkrämpfe."
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Woher das Restless-Legs-Syndrom kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Forschende konnten aber herausfinden, dass bestimmte Erkrankungen oder Medikamente das RLS auslösen oder verschlimmern können. Außerdem leiden schwangere Frauen teils am RLS.

Manchmal lässt sich das RLS ganz einfach behandeln, denn auch ein Eisenmangel kann die Ursache sein:

"Ein Eisenmangel - und zwar im Gehirn - scheint in vielen Fällen eine zentrale Rolle zu spielen. Deshalb kann eine Behandlung mit Eisen entweder durch Tabletten oder Infusionen die Symptome bessern."
Dr. Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Über-Schlafen Hörer Andy leidet unter dem Restless Legs Syndrom und hat diese Strategie:

"Wenn ich im Bett liege und bemerke, dass meine Beine unangenehm unruhig werden, versuche ich mich auf meine Atmung zu konzentrieren, ein paar Atemtechniken anzuwenden und mich abzulenken."
Andy, Über-Schlafen-Hörer, hat RLS

Auch spezielle Medikamente können gegen RLS helfen, sollten aber nur genommen werden, wenn die Beschwerden so stark sind, dass es nicht anders geht. Viele Betroffene helfen sich auch mit leichter Bewegung am Tag. Andy hat noch eine andere Taktik:

"Was sich bei mir als Gamechanger herausgestellt hat, ist, sich ein weiches Kissen zwischen die Knie zu legen. Das nimmt bei mir viel Druck aus dem Ganzen und fühlt sich wesentlich entspannter an."
Andy, Über-Schlafen-Hörer, hat RLS

In dieser Folge Über Schlafen sprechen Schlafforscherin Dr. Christine Blume und Nova-Moderatorin Ilka Knigge auch darüber, welche Erkrankungen RLS auslösen können und wie man vorgehen kann, wenn man feststellt, dass man RLS haben könnte.

Wir freuen uns über euer Feedback und Themenvorschläge an ueberschlafen@deutschlandfunknova.de.