1956 erheben sich die Ungarn gegen die Kontrolle durch die Sowjetunion. Was die Gründe für den Aufstand waren und warum er bis heute so wichtig ist für die Identität der Ungarn, erfahrt ihr in Eine Stunde History.
Am 23. Oktober 1956 begann mit einer friedlichen Studentendemonstration in Budapest der Volksaufstand der Ungarn gegen die Herrschaft der Sowjetunion. Gefeierter Held war für wenige Tage Ministerpräsident Imre Nagy. Er verkündete den Austritt aus dem östlichen Militärbündnis - dem Warschauer Pakt - und die Bildung einer Mehrparteienregierung.
"Imre Nagy hofft auf die Unterstützung der Vereinten Nationen - das war nicht so weit her geholt, weil Ungarn im Dezember 1955 Mitglied der Vereinten Nationen wurde."
Doch schon nach wenigen Tagen, am 4. November 1956, marschierten Truppen der Sowjetunion ein und schlugen den Aufstand blutig nieder. Imre Nagy wurde festgenommen, in einem Schauprozess zwei Jahre später zum Tod verurteilt und hingerichtet. Am Ende haben die Kämpfe zwischen bewaffneten, ungarischen Zivilisten und der Roten Armee etwa 2.500 Opfer auf ungarischer und mehr als 700 Opfer auf sowjetischer Seite gefordert.
Was ihr noch in Eine Stunde History hört:
- Michael Gehler, Professor für Geschichte an der Universität Hildesheim, über die Ursachen des Ungarnaufstands und die Ziele der Aufständischen
- ARD - Korrespondent Stephan Ozsváth über seinen Vater, der als junger Student an der Revolution beteiligt war - und über die Vereinnahmung des Aufstands durch die Regierung Victor Orban
- DRadio-Wissen-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld über die Hauptfigur des Aufstands: Imre Nagy