Nicht deklarierte Wasserzusätze in Pangasiusfilets haben vor einigen Jahren Schlagzeilen gemacht. Die unerlaubte Praktik, dem Tiefkühlfisch mit Carbonaten und Wasser mehr Gewicht zu verleihen, nimmt offenbar teilweise zu und betrifft auch andere Meerestiere.

Bei gefrorenem Pangasiusfilet ist es schon länger bekannt: Hersteller setzen dem Fisch oft Wasser zu, schwämmen ihn sozusagen auf, ohne das zu kenn kennzeichnen.

Carbonate nicht gesundheitsgefährdend

Auch wenn es laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz noch keine bundesweite Tendenz gibt - das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse in Cuxhaven stellt für Niedersachsen trotzdem fest: Immer häufiger werden Tiefkühlfischen Wasser und wasserbindende Substanzen zugesetzt. 

"Und jetzt sagt das Institut in Cuxhafen: Diese Praktik nimmt wohl zu und kommt auch bei anderen Meerestieren vor, zum Beispiel bei Garnelen oder Tintenfischen."
Rahel Klein, Deutschlandfunk Nova

Immer öfter würden die Forscher wasserbindende Carbonate im Fisch finden, sagt Rahel: "Die sorgen dafür, dass das Fischfilet Wasser aufnehmen kann. Carbonate sind in unverarbeitetem Fisch aber verboten, die Hersteller dürften das also gar nicht zusetzen."

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Carbonate spielen auch in unserem Stoffwechsel eine Rolle, zum Beispiel beim Knochenaufbau. Gesundheitsgefährdend sind die Stoffe nach derzeitigem Wissensstand nicht. Dennoch: Der unerlaubte Zusatz im Fisch verstößt gegen EU-Richtlinien. Außerdem muss ein Wasserzusatz ab einer Menge von fünf Prozent gekennzeichnet werden.

"Wenn da also steht: Pangasiusfilet mit zugesetztem Wasser, dann kann ich als Verbraucher schon erkennen, dass mehr als fünf Prozent Wasser zugesetzt worden ist."
Henner Neuhaus, Institut für Fische und Fischereierzeugnisse in Cuxhaven

Grundsätzlich wird gefrorener Fisch trockener, wenn er erhitzt wird. Auch deshalb das Wasser. "Manche finden das besser, weil der Fisch dann eben so weich ist. Andere wollen lieber den normalen Fisch ohne das ganze Wasser. Der zerfällt beim Kochen ja eher", sagt Rahel.

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Es liegt auf der Hand, dass die Hersteller mit der wässrigen Extrazugabe natürlich auch das Verkaufsgewicht der Tiefkühlware erhöhen können, um ihren Gewinn zu steigern. 

"Die Verbraucherzentrale Hamburg spricht von Betrug, weil wir den Fisch ja nach Gewicht kaufen. Und wenn zu viel Wasser nicht gekennzeichnet ist, ist es natürlich auch irreführend, oder - wie bei den Carbonaten - einfach verboten."
Rahel Klein, Deutschlandfunk Nova
Shownotes
Unerlaubte Zusätze in der Tiefkühlware
Pfusch am Fisch
vom 26. Oktober 2017
Moderation: 
Ralph Günther
Gesprächspartnerin: 
Rahel Klein, Deutschlandfunk Nova