Ein Holzrahmen, eine Holzplatte, eine schwarze Alu-Jalousie und eine Hohlkammerplatte aus Plexiglas - das sind die Zutaten für einen DIY-Solarluftkollektor. Der luftmatratzengroße Kasten hängt an der Hauswand und sorgt für warme Luft - ganz ohne Strom.
Holger Beetz wohnt in einem hübschen Altbau im Frankfurter Stadtteil Seckbach. Von der Straßenseite aus unterscheidet sich die Fassade seines Hauses nicht von den anderen. Aber auf der Rückseite des Hauses hat der Bastler sich ein kleines Stück Unabhängigkeit an die Hauswand montiert: einen Solarluftkollektor. Der saugt die Umgebungsluft an, erhitzt sie dank Sonnenstrahlen und pustet sie ins Haus. Sozusagen ein Heizlüfter, der aber ganz ohne Strom funktioniert.
"Ich hab mir auch Anleitungen bestellt, hab mir die angeguckt und hab mich dann entschlossen, alles anders zu bauen."
Natürlich weiß Holger Beetz, dass er sich auch einfach einen Solarluftkollektor hätte kaufen können. Aber Marke Eigenbau ist preislich einfach unschlagbar. Ungefähr 500 Euro hat er bezahlt - und natürlich einige Stunden Arbeitszeit investiert. Zwei Kilowattstunden schafft der stromlose Heizlüfter. Das reicht, um die Wohnung im Frühjahr und Herbst genau auf die richtige Temperatur zu bringen. Dadurch werden nicht nur der Geldbeutel und Umwelt geschont: auch das Raumklima ist deutlich besser. Frau Beetz entdeckt daher bereits im April die ersten kleinen Tomaten am Strauch im Wohnzimmer.
"In dem Raum, wo die Luft reinkommt, hab ich eine wunderschöne große Tomate vom letzten Jahr und da sind jetzt schon richtig schöne kleine Tomätchen dran. Im April!"