Die Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus für E-Autos steht in der Kritik, weil sie noch nicht nachhaltig ist. Ein beliebtes Argument gegen E-Autos. Jetzt hat eine neue Meta-Studie alle Bedenken und Argumente für und wider von E-Autos und Verbrennungsmotoren ausgewertet. Das Ergebnis: E-Autos sind klimafreundicher.
Wie sieht die Umweltbilanz von E-Autos aus? Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung veröffentlich dazu bald einen Faktencheck. Dafür haben die Autorinnen und Autoren verschiedene Studien ausgewertet. Ihr Ergebnis was Treibhausgasemissionen angeht: E-Autos sind von einer gewissen Kilometerleistung an deutlich klimafreundlicher als Verbrenner. Das ist eines der Ergebnisse, die vorab aus der Meta-Studie bekannt geworden sind.
Emissionen überwiegend bei E-Auto-Produktion
Die Emissionen bei E-Autos entstehen hauptsächlich in der Produktion. Ihr Vorteil ist, dass sie langlebig sind und sie während ihrer Laufzeit insgesamt umweltfreundlicher als Verbrenner sind. Denn die Emissionen entstehen bei E-Autos überwiegend während der Produktion und nicht während des Betriebs. Autos mit Verbrennungsmotor stoßen beim Fahren deutlich größere Mengen klimaschädlicher Gase aus als E-Autos, erklärt der Umweltjournalist Werner Eckert.
"Wenn sie laufen und der Strom aus dem konventionellen deutschen Mix von heute kommt, dann sind sie schon wesentlich ökologischer."
Das gilt auch wenn der Strom für den Betrieb der E-Autos aus dem gegenwärtigen Energiemix bezogen wird, ordnet Werner Eckert ein. Der Journalist arbeitet für die Umweltredaktion des Südwestrundfunks.
E-Mobilität mit nur 20 Prozent mehr Strom
Für Werner Eckert ist ein weiteres zentrales Ergebnis der Untersuchung: Selbst wenn alle Verbrennungsautos restlos durch E-Autos ersetzt würden, würden in Deutschland insgesamt nur 20 Prozent mehr Strom verbraucht. Keineswegs sei für diesen Fall von eine Verdopplung des Verbrauchs oder von einem noch höheren Strombedarf auszugehen.
"Selbst wenn die gesamte Mobilität in Deutschland, die Verbrennungsautos durch E-Autos ersetzen würde, brauchten wir nur 20 Prozent mehr Strom, als wir jetzt brauchen."
Die Auswertung der Rohstoffgewinnung für die Akkuproduktion ist für Werner Eckert das Spannendste an der Analyse des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung.
Recycling von Akkus noch verbesserungsfähig
Das Ergebnis zeige, dass die Vorkommen aller sogenannter seltener Erden und anderer verwandter Stoffe eigentlich ausnahmslos sehr groß sind. Viel Spielraum sieht Werner Eckert auch im Recycling der Akkus und weiterer Materialien von E-Autos.
"Das sind angenommene Zahlen aus einigen Praxisbeispielen. Je nachdem, wo man hinguckt und wie man solche Annahmen macht, kommen eben unterschiedliche Ergebnisse heraus."
Insgesamt zeigt die Meta-Studie, dass E-Autos eine bessere Ökobilanz haben als Autos mit Verbrennungsmotoren. Unterschiede erklärten sich vor allem dadurch, dass bei Untersuchungen über den gesamten Lebenszyklus verschiedene Annahmen getroffen werden.
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