Eigentlich hat DRadio-Wissen-Reporter Panajotis Gavrilis nur nach dem Weg gefragt. Als kleinen Bonus hat er dann nicht nur die Wegbeschreibung bekommen, sondern auch noch einen guten Wunsch: "Du sollst ins Gute gehen". Und das ist so poetisch gemeint, wie es klingt.
Viele dieser guten Wünsche sind schwer pathetisch und religiös motiviert. Aber, sagt Panajotis Gavrilis, selbst für Menschen, die nicht gläubig sind, klingt das einfach schön. Wer würde sich schon wehren, wenn ihn die allerheilige Maria beschützen soll? Gläubig oder nicht, dass einem Schutz mit auf den Weg gewünscht wird, ist grundsätzlich ein herzerwärmender Gedanke.
"Das macht aus einer kleinen Frage auf der Straße ein harmonisches Miteinander."
Diese positive Haltung versuchen die Griechen auch in ihren Alltag zu übernehmen. Auch wenn das mitunter nicht so leicht ist - entspannen heißt die Devise. Das gilt auch für den Alltag. Während in Deutschland um 18 Uhr die Rush-Hour ihren Höhepunkt erreicht, weil dann alle nach Hause wollen, fängt in Athen zum Beispiel das Leben gerade erst wieder so richtig an Fahrt aufzunehmen. Denn 18 Uhr ist nicht Abend, sondern eher so der Nachmittag.
"Alles passiert draußen, vor allem im Sommer und vieles passiert spontan."
Aber natürlich ist in Griechenland nicht alles immer total easy und harmonisch. Nein, die Griechen sind bekannt dafür, ein wenig impulsiv zu sein. Und so ganz kann Panajotis Gavrilis dieses Klischee nicht ausräumen. Denn, ja, die Griechen haben einen gewissen Selbststolz und diskutieren gerne laut und mit Händen und Füßen. Außerdem wird schrecklich gerne geflucht - meist gefolgt von einem herzlichen Lachen. Und am Ende einer Diskussion steht oft die Versöhnung.