Gewalt lohnt sich. Das haben militante Rechtsextreme in der Ukraine aus dem Sturz von Janukowitsch gelernt. Und: "Sie werden von weiten Teilen der Bevölkerung unterstützt", sagt der Journalist Olaf Sundermeyer.
Die Rechtsextremen in der Ukraine sind bewaffnet und erfüllt von Machtbewusstsein: "Dieses Lager hat gelernt, dass man mit Gewalt politische Erfolge erzielen kann", sagt der Olaf Sundermeyer. Neben der ultranationalistischen Swoboda-Partei organisieren sich etwa 10.000 Anhänger der militanten Szene im "Rechten Sektor".
"Viele Ukrainer sind der Meinung, dass sie es diesem 'Rechten Sektor' zu verdanken haben, dass das alte Oligarchen-Regime abgedankt hat."
Der westlichen Öffentlichkeit wird die Bedeutung der Rechtsextremen erst allmählich bewusst: "Es war ein Trugschluss zu glauben, dass auf dem Maidan nur demokratische Kräfte agieren würden. Die politische Kultur in der Ukraine ist nicht demokratisch gepärgt", sagt Olaf Sundermeyer.
Militante Rechte bedrohen Journalisten
Die Rechten in der Ukraine agieren auf zwei Ebenen. Parlamentarisch durch die Swoboda-Partei, die auch in der Übergangsregierung vertreten ist. Und auf der Straße: Denn die militanten Rechte bedrängen Staatsanwälte und Journalisten.
Die Übergangsregierung geht gegen die Rechten vor - so wurde vor Kurzem ein Anführer des "Rechten Sektors" bei während einer Schießerei bei seiner Festnahme getötet. Nun blockieren hunderte Demonstranten die Eingänge zum Parlament in Kiew und fordern den Rücktritt des Innenministers.
Der Journalist Olaf Sundermeyer geht zwar nicht davon aus, dass die Rechten die ukrainischen Wahlen am 25. Mai gewinnen werden. Aber sie könnten dennoch zu einer entscheidende Kraft im Parlament werden.