In New York sind Röntgenautos unterwegs. Die können langsam durch die Stadt fahren und andere Autos und Passanten durchleuchten. Die New Yorker sind deswegen gerade recht aufgeregt und diskutieren über die Fahrzeuge. Die Cops hingegen halten sich ziemlich bedeckt, was sie eigentlich alles so durchleuchten.
Besonders spektakulär sind die Röntgenautos der New Yorker Polizei nicht, eigentlich sind es nur stinknormale Lieferwagen mit angeflanschtem Röntgengerät auf der Ladefläche. Schon vor gut zehn Jahren hat die US-Firma AS&E diese Fahrzeuge für Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan entwickelt. Damit sollten Bomben in Autos oder Sprengstoff am Straßenrand entdeckt werden. Nun sind sie in New York im Einsatz, für 700.000 Euro pro Stück.
Was ist mit der Gesundheit? Was ist mit den Daten?
Die NYPD-Röntgenautos können mit 5 km/h durch die Stadt zuckeln, Autos durchleuchten und Terroristen aufspüren. In Echtzeit sehen die Polizisten dann das Röntgenbild von Gegenständen oder Menschen, an denen sie vorbeifahren. Allerdings hat die Sache einen Haken: Die Cops halten sich sehr bedeckt. Es ist nicht bekannt, wie viele solcher Autos unterwegs sind und auch nicht, was dieser spontane Röntgeneinsatz für gesundheitliche Folgen haben könnte.
"Die Polizei behauptet, dass sie die Autos im Kampf gegen Terrorismus und Kriminalität braucht. Und dass sie deswegen keine Angaben machen kann, weil das die Ermittlungen gefährden würde."
Der Hersteller sagt, das Auto arbeitet mit 0,1 Mikrosievert pro Scan. Das entspricht ungefähr der natürlichen Strahlenbelastung in Deutschland. Es ist also im Prinzip unproblematisch, weil es auf die Strahlendosis ankommt, aber das Röntgenverfahren, das bei den Autos eingesetzt wird, kann nachweislich krebserregend sein. Dazu kommen noch Datenschutz-Bedenken - wer mag schon gerne spontan durchleuchtet werden?
Der Polizeichef lässt keine Kritik zu: Die Polizei scanne keine Menschen, alles andere könne vor Gericht geklärt werden.
Drei Röntgen-LKW in Deutschland
Der Hersteller ist übrigens ziemlich stolz auf seine Röntgenautos: In mehr als 50 Länder hat er sie schon verkauft. Nach Deutschland aber wohl bisher nicht. "Aber in Deutschland gibt es seit vielen Jahren drei Röntgen-LKW", sagt DRadio-Wissen-Reporter Frederik Rother. "Die können dann flexibel eingesetzt werden, um Busse und andere LKW zu röntgen, und zum Beispiel nach Drogen zu suchen."