Donald Trump hat einen Plan für die ersten 100 Tage im Amt. Drei Millionen kriminelle illegale Einwanderer will er abschieben oder einsperren.

"Wir schaffen sie außer Landes, oder wir sperren sie ein", sagte Donald Trump dem TV-Sender CBS. Rund elf Millionen Menschen leben illegal in den USA. Das sind drei bis vier Prozent der Gesamtbevölkerung. Die meisten kommen aus Mexiko oder den latein- und mittelamerikanischen Staaten.

Elf Millionen illegale Einwanderer in den USA

Der Migrationsforscher Frank Wolff vermutet, dass Donald Trump auf die überfüllten amerikanischen Gefängnisse und Haftanstalten anspielt. Wie genau die Abschiebungen durchgeführt werden, ist aber noch völlig unklar. Trumps Hinweis auf die "kriminellen" Illegalen ist außerdem schwer einzuschätzen, weil der Grenzübertritt an sich ja schon illegal sei, so Migrationsforscher Wolff.

"Im Vergleich zu Obama ist es ungefähr eine Verzehnfachung der Abschiebungen."

Unter Präsident George W. Bush waren es ungefähr 250.000 Menschen, die pro Jahr abgeschoben wurden. Unter Obama stieg die Zahl bis 2012 auf 400.000 Abschiebungen. Weil die Obama-Regierung aber feststellte, wie kompliziert und teuer das ist, regulierte sich die Zahl wieder nach unten, so Wolff.

"Vor der Grenze warten Menschen, die den Weg herüber suchen. Ganze Städte stauen sich da."

Illegal zu sein, bedeutet in Deutschland etwas ganz anderes, meint Frank Wolff: Es gibt verschiedene Stufen, die in Europa über das Dublin-System geregelt sind. So etwas existiert in den USA nicht. "Illegale Einwanderung ist in erster Linie Arbeitseinwanderung in den Staat. Die garantiert zwar keine soziale Sicherheit, aber Arbeitsrechte und höherer Schutzmaßnahmen als bei uns", so der Migrationsforscher.

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Shownotes
Trump hat einen Plan
"Wir schaffen sie raus oder sperren sie ein"
vom 14. November 2016
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Frank Wolff, Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück