Ein fast vier Jahrzehnte alter Totschlag - unaufgeklärt. Das Leben eines Gefängnisinsassen. Ein Angeklagter, der auf seine Unschuld pocht. Geschichten von echten Kriminalfällen boomen. Zwei True-Crime-Autorinnen erklären, warum das Genre uns so reizt.
Seitdem eine Journalistin 2014 im amerikanischen Podcast "Serial" einen jahrzehntealten Mord aufarbeitete, boomen True-Crime-Podcasts.
Inzwischen hat sich das Genre entwickelt: Neben Erzählungen über aufwendige Recherchen von nie gelösten oder brisanten Kriminalfällen gibt es auch dokumentarische Formate, in denen True-Crime-Begeisterte einen Fall dramatisch nacherzählen.
Der Reiz des Grauens
Die Journalistin Katja Paysen-Petersen hat für den Bayerischen Rundfunk den Fall Ursula Hermann nachrecherchiert, der sich in der Nähe ihres Heimatorts am Ammersee ereignet hatte. Zwar dröselte Katja den Fall wieder auf – konkrete Beweise dafür, wer für Ursulas Tod verantwortlich ist, fand sie aber nicht. Trotzdem bleibt die Recherche brisant, weil die Hörer schließlich selbst darüber urteilen müssen, was geschehen ist, erklärt die Autorin.
"Die Entscheidung, wer hat recht, hat die Hörer auf jeden Fall fasziniert"
Dass es True Crime nicht nur im Podcast-Format gibt, zeigt zum Beispiel das crossmediale Projekt "Freihäit" von Joanna-Yulia Klage: Sie hat gemeinsam mit einer Kommilitonin den Doppelmörder S. bei seinem Strafvollzug in der Schweizer Justizvollzugsanstalt Realta begleitet. Dabei fesselte Joanna besonders die Frage, was einen Menschen dazu bringt, jemanden zu töten.
Wie man Fälle rekonstruiert, und weshalb True Crime nicht ungefährlich bleibt, hört ihr im Podcast.
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